Sie nutzte ihre Weihnachtsferien für Nächstenliebe: Das Luzerner Model Chantal Kammermann (26) verbrachte zwei Wochen als freiwillige Helferin im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
«Die Betten reichen nicht einmal für alle Schwangeren»
«Die Infrastruktur ist sehr knapp», sagt Kammermann. «Die Betten reichen nicht einmal für alle Schwangeren und die Kinder. Ein Badezimmer wird im Schnitt von 200 Leuten benutzt.»
«Sie sitzen ums Feuer und atmen den giftigen Rauch ein»
Nur die Schwächsten der rund 3000 Flüchtlinge im Camp haben die Möglichkeit, die Nacht in einem Raum zu verbringen. Alle anderen müssen draussen bleiben. Bei Temperaturen unter null übernachten sie im Freien oder – im besten Fall – in einem Iglu-Zelt. «Viele haben Frostbeulen, leiden an Unterkühlung», so die Hobbyhelferin. «Um sich trotzdem einigermassen warm zu halten, verbrennen die Flüchtlinge Plastik. Sie sitzen ums Feuer und atmen den giftigen Rauch ein.» Das Camp sei oft von einer dunklen Smogwolke vernebelt.
«Gerade die Babys kommen oft in einem kritischen Zustand im Camp an»
Ab sechs Uhr morgens versorgte Chantal Kammermann die Flüchtlinge jeweils mit Essen, verteilte Decken und half ihnen, sich von Ärzten checken zu lassen. «Gerade die Babys kommen oft in einem kritischen Zustand im Camp an.»
Kammermanns Einsatz ist nicht beendet. Auf youcaring.com sammelt sie weiter Geld für Direkthilfe – und hofft, das Leid der Flüchtlinge damit ein wenig lindern zu können.