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Dermatologe warnt nach Sonnenbrand von Gölä und Trauffer
«In der Schweiz sind die Hautkrebszahlen besonders hoch»

Der Dermatologe Max Ludwig Deubel warnt vor Sonnenbrand und erklärt, warum die Berge im Sommer für die Haut besonders gefährlich sind.
Publiziert: 24.07.2019 um 23:13 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2019 um 11:58 Uhr
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Max Ludwig Deubel, Facharzt für Dermatologie und Venerologie bei Hirslanden St. Anna im Bahnhof Luzern.
Foto: zvg
Katja Richard

Wie schlimm sieht der Sonnenbrand von Gölä und Trauffer aus? 
Max Ludwig Deubel:
Anhand eines Fotos ist das schwierig einzuschätzen. Bei Gölä hat die Sonne zu einer massiven Entzündung der Haut geführt, was sich in der Abschälung zeigt. Tiefere Hautdefekte sind nicht zu erkennen, und die Laune scheint trotzdem gut zu sein.

Wie unvorsichtig muss man da sein?
Es ist wohl jedem schon mal passiert, und das nicht nur in den Bergen auf 4000 Metern Höhe. Die Intensität der UV-Strahlung nimmt pro 1000 Höhenmeter um mehr als zehn Prozent zu, das wird oftmals unterschätzt. 

Wie rasch verbrennt man sich auf dieser Höhe?
Bei einem hellen Hauttyp braucht es nicht mal zehn Minuten dafür. Wie stark die UV-Strahlung ist, zeigt der UV-Index im Wetterbericht an. Eine erhöhte UV-Strahlung besteht auch durch reflektierende Umgebungen wie Wasser oder Schnee, sie reduzieren die Eigenschutzzeit der Haut zusätzlich.

Warum merkt man das nicht vorher? 
Rötungen sowie ein Stechen und Brennen treten typischerweise – und eben auch tückischerweise – einige Stunden verzögert auf. Durch die kühleren Temperaturen in der Höhe spürt man die Symptome noch weniger.

Was bedeutet das langfristig für die Haut? 
Jeder Sonnenbrand schädigt die Haut und kann so das Risiko von Krebs erhöhen. In der Schweiz sind die Hautkrebszahlen besonders hoch im Vergleich zu Europa. Das hat nicht nur mit Bergen, Seen und Ferienverhalten zu tun. Wir haben auch ein gut funktionierendes Meldesystem für Krebserkrankungen. 

Was hilft, wenn die Rötung da ist? 
Hausmittel wie kühlende, feuchte Umschläge bringen Linderung. Auch feuchtigkeitsspendende Lotionen und Gele sind hilfreich. Bei schwereren Sonnenbränden muss der Arzt medikamentös behandeln, etwa mit Kortisoncremes. Ein Aspirin wirkt entzündungshemmend und ist schmerzlindernd.

Passiert ist das Malheur zwei erwachsenen Männern. Sind die unvorsichtiger als Frauen?
Punkto Hautpflege sind Frauen sicher bewusster, oftmals enthält die Tagespflege schon einen gewissen Sonnenschutz. Die Sonne ist ein Hauptfaktor für die Hautalterung, und keine Frau hat gern Flecken oder Falten. Männerhaut ist dicker und generell etwas weniger empfindlich auf Umwelteinflüsse. Vor einem Sonnenbrand schützt das aber nicht. 

Infos: Krebsliga.ch

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