Joel Basman (25) verkörperte in der Vergangenheit immer wieder brutale Aussenseiter («Sennentuntschi») oder kaputte Kriminelle («Tatort»). Für seine tragische Rolle in «Wir sind jung. Wir sind stark» gewann er im Sommer sogar den deutschen Filmpreis. Nun wechselt Joel Basman die Seiten – und spielt in einem neuen Kinodrama Dichter Rainer Maria Rilke (1875– 1926). «Das ist eine wunderbare Herausforderung», freut sich der Zürcher Schauspieler. «Ich bin ein riesiger Verehrer von Rilkes Werken.»
Der Film «Paula» handelt vom Leben der deutschen Malerin Paula Modersohn-Becker (1876–1907), einer der wichtigsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Rilke war zu Beginn des letzten Jahrhunderts unsterblich in sie verliebt, holte sie sogar zu sich nach Paris. Doch dieser Liebe war kein Glück vergönnt. «Selbst mit seinen schönsten Gedichten konnte Rilke seine Angebetete nicht für sich gewinnen», sagt Basman. «Ihre romantische Beziehung endete sehr traurig.»
Täglich mehr als zwei Stunden in der Maske
Paula Modersohn-Becker wird von der Tessinerin Carla Juri (30) gespielt, die ihren Durchbruch 2013 in der Skandal-Literatur-Verfilmung «Feuchtgebiete» von Charlotte Roche (37) feierte.
Für seine Rolle als Rilke musste sich Basman einer umfangreichen Verwandlung unterziehen. Im Film trägt er Bart, stahlblaue Kontaktlinsen und steife Anzüge. «Ich verbrachte täglich mehr als zwei Stunden in der Maske, länger als jede Frau», sagt Basman. «Aber für diesen herzzerreissenden Film über diesen bedeutenden europäischen Künstler war mir jeder Aufwand recht.»