Sushi-Buffet mit Arnold Schwarzenegger
«Er ist nicht irgendein Star, sondern eine Ikone, mit einer unglaublichen Lebensgeschichte. Ich habe ihn am Set von Terminator getroffen, Arni hatte Stahl im Gesicht und ich habe ihn mit ‹Servus› begrüsst. Damit war das Eis sofort gebrochen. Arni ist ein witziger Typ, sehr cool und präsent. Das Shooting war kurz, dafür hatten wir noch Zeit fürs Sushi-Buffet.»
Albtraum mit Bill Murray
«Das war eines meiner coolsten Shootings. Der Auftrag war, Murry im Museum of Modern Arts zu fotografieren. Ich hatte Angst, das könnte langweilig werden. Daraus entstand die Idee, dass Bill Murray Teil der Kunst wird und so quasi im Museum wohnt. Er hat sich pudelwohl gefühlt, auch mitten unter den Besuchern und bei der Aufnahme mit dem Van-Gogh-Gemälde. Der Sicherheitsdienst hat aber ziemlich geschwitzt, immerhin ist es eines der berühmtesten Kunstwerke der Welt.»
Haarige Christina Hendricks
«Sie hat Kurven und zugleich etwas sehr Zartes. Zuerst haben alle ziemlich gestaunt, als ich zwei Meter lange Haar-Extensions für das Shooting bestellt hab. Christina fand es aber cool und hat sich damit einwickeln lassen.»
Vielsagender Donald Trump
«Ich habe ihn schon fotografiert, bevor er Präsident wurde, in seinem Büro im Trump Tower. Er tritt sehr machtbewusst auf, aber darunter schwingt viel Unsicherheit und etwas Vulgäres mit. Ich nehme ihm kein Wort ab. In diesem Gesicht gibt es viel zu lesen, ein gutes Beispiel für die Aussagekraft eines Porträts.»
Spontaner George Clooney
«Er hat innert einer Viertelstunde zugesagt, auf dem Cover meines Buches zu sein. Das Bild mit der Lupe zeigt, dass er sich selbst nicht so wichtig nimmt. Und Clooney sieht auch schielend und ohne Make-up gut aus.»
Durchbruch mit Hillary Clinton
«Das war ein wichtiges Shooting für mich, mein erster Auftrag vom Magazin ‹Time›. Es hat mir in den USA zum Durchbruch verholfen. Hillary war professionell und hat eine starke Präsenz. Bevor sie mit ihrer Entourage reinschneite, wurde sie offensichtlich gebrieft, sie grüsste mich freundlich mit Vornamen. Das macht schon Eindruck, es hinterlässt etwas. Für das Shooting 2009 war ich zum ersten Mal im Weissen Haus.»
Kaffee mit Kronprinzessin Mary zu Dänemark
«Am Tag vor dem Shooting wurde ich in den Palast zur Besprechung auf einen Kaffee eingeladen. Da sass ich also mit einer Porzellantasse vor der Kronprinzessin und wunderte mich, wie ich hier hergekommen war. Zugleich hatte ich in Kopenhagen eine Ausstellung, Prinzessin Mary kam ebenfalls. Eine riesige Ehre und einer meiner schönsten Tage im Leben. Jedes Mal, wenn ich das Bild anschaue, erinnere ich mich daran.»
Uneitler Hugh Grant
«Er lässt sich wie die meisten Schauspieler nicht so gerne fotografieren. Ihm war wichtig, dass ich ihn nicht retuschiere, sonst würden ihn seine Kinder auslachen. Als er sein Bild beim Vorbeigehen auf dem Computer gesehen hat, meinte er: ‹Fuck, bin ich alt!› Er wollte trotzdem nichts daran ändern.»
Jimmy Page an der Luftgitarre
«Bei ihm bekam ich Schweissflecken. Led Zeppelin ist meine Lieblingsband und ich spiele Gitarre seit ich 13 bin. Und dann spielt das Idol meiner Kindheit auch noch Luftgitarre für mich, unfassbar. Jimmy hat sich drei Stunden Zeit genommen, inklusive Lunch.»
Zerbrechliche Julianne Moore
«Mit ihr habe ich schon ein paar Mal gearbeitet. Sie weiss genau, was das Licht mit ihr macht. Beim Shooting übernimmt sie die Führung, zugleich zeigt sie sich in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit – das schaffen nur wenige.»
Uncooler Justin Bieber
«Nie habe ich länger auf jemanden gewartet: neun Stunden! Für seine Verspätung gab es tausend Gründe, aber es war wohl keiner davon wahr. Ich sagte zu ihm, dass wir beide wissen, dass das nicht cool sei. Dafür hat er sich beim Shooting voll ins Zeug gelegt.»
Witziger Kevin Spacey
«Er ist ein totaler Profi, witzig und klug. Für das Shooting warteten wir im Hotel auf den Lift, es fand ein Kongress für Coiffeusen statt. Eine von ihnen zeigte auf mich und meinte, dass ich ihr bekannt vorkomme. Spacey sagte nur: ‹Ja, er ist berühmt!› Später im Lift haben wir uns kaputtgelacht.»
Explodierender BH mit Lady Gaga
«Sie öffnete die Tür ihrer Hotel-Suite mit einem Müesli in der Hand. ‹Willst du Frühstück?› fragte sie. Als wir am Tisch sassen fragte sie wieder ganz direkt: ‹Möchtest du mich mit einem explodierenden BH aufnehmen?› Es wurde eines meiner berühmtesten Bilder. Sie ist beeindruckend, weil sie selber entscheidet, PR-Leute braucht sie nicht.»
Netter Robert De Niro
«Er strahlt viel Autorität aus. Ausserdem habe ich gesehen, wie viele Leute er auf der Leinwand umgelegt hat. Es macht schon Eindruck, wenn er dir die Hand schüttelt. Aber er ist ein netter Typ, bloss fotografieren lässt er sich nicht so gern. Darum versuchte ich so viel wie möglich rauszuholen, ohne ihn zu quälen.»
Fingerabdruck von Stephen Hawking
«Er gehört zu den klügsten Menschen der Welt, mit ihm Zeit zu verbringen, ist ein Geschenk. Er kann sich absolut nicht bewegen, sein Körper zerfällt. Es zerreisst einem das Herz, das zu sehen. Ein paar Wochen nach dem Shooting bekam ich ein Buch von ihm zugeschickt. Weil er nicht schreiben kann, hat er es mit einem Fingerabdruck signiert. Es ist mein wertvollstes Andenken.»
Fast vier Minuten mit Steve Jobs
«Das Shooting mit ihm dauerte 3 Minuten 48 Sekunden. Jobs lässt sich ungern fotografieren, dafür nahm er sich Zeit für einen Lunch mit mir. Jobs hatte meine Aufnahme von George Clooney gesehen und bestellte bei seiner Sekretärin das Gleiche. Das war im Frühling 2010, es ist die letzte formale Aufnahme, die ein Jahr vor seinem Tod entstanden ist.»