Louis C.K. (52) ist zurück. Wie der Comedian selbst per Massenmail an seine Fans bekannt gab, geht er wieder auf Tour – und macht dabei auch in der Schweiz halt. Am 26.11. wird er im Rahmen der «American Standup Show» im Congress Center Basel auf der Bühne stehen. Es ist eine Meldung die viele überrascht – und einige schockiert. Denn C.K. ist eine der kontroversesten Figuren in der Welt der Lacher.
Dabei war der US-Amerikaner eine Zeit lang der unangefochtene König der Stand-Up-Comedy. Seine neun bisherigen Programme staubten zahlreiche Preise, darunter auch zwei Grammys ab. 2015 schaffte er es, die Madison-Square-Garden-Arena (20'000 Sitzplätze) in New York drei Mal in Folge auszuverkaufen.
Schwere Vorwürfe in der «New York Times»
Doch 2017 stiess ein Artikel der «New York Times» den König vom Thron. Fünf Frauen sprachen darin darüber, wie sie von Louis C.K. «belästigt» wurden. So habe der Superstar zwei Komikerinnen auf sein Hotelzimmer gebeten und sie danach gefragt, ob er vor ihnen masturbieren dürfe – und tat es danach auch. Ausserdem habe er Kolleginnen an TV-Sets die gleiche Frage gestellt oder sie angerufen, um am Telefon sexuelle Bemerkungen zu machen und dazu zu masturbieren. Der Artikel schlug ein wie eine Bombe – besonders als C.K. die Vorwürfe auch noch reumütig bestätigte. Boykott-Rufe wurden laut, der gefallene König nahm sich eine Auszeit.
Zwei Jahre später kommt er nun also in die Schweiz. Ein Auftritt, der auch in der hiesigen Comedy-Szene für Diskussionen sorgt. So reagierte Satiriker Gabriel Vetter (36) auf Twitter mit einem geschockten Emoji auf die Ankündigung des Auftritts in Basel. Auf Anfrage von BLICK hat sich der Comedian nicht weiter geäussert.
«Auftrittsverbote oder Boykotte finde ich falsch.»
Stefan Büsser (34) hat mit dem Auftritt von C.K. kein Problem. Der Comedian habe sich zwar ohne Frage falsch verhalten, aber: «Auftrittsverbote oder Boykotte finde ich falsch. Niemand wird gezwungen, zu seinen Shows zu gehen. Ich bin ein Fan seiner Kunst, aber als Mensch hat er bei mir den Vorbild-Status verloren. Wenn es die Zeit zulässt, werde ich mir seine Show in Basel anschauen. Nicht zuletzt weil es mich interessiert, wie ein Künstler mit so einem Rückschlag umgeht.»
Interne Diskussionen bei «Deville»
Seinen SRF-Kollegen Dominic Deville (44) wird man am 26.11. hingegen kaum in Basel sehen. Und das obwohl es im Team seiner TV-Show «Deville» grosse Fans von Louis C.K. gibt: «Wir haben uns intern aufgrund Louis C.K.s kommendem Auftritt bereits harte Grabenkämpfe geliefert. Die einen wollen hin. Aber nur maskiert. Die Anderen bleiben Zuhause, aber werden bittere Tränen weinen. Fast alle sind Fans von Louis C.K. Ich nicht. Glück gehabt.»
Wer sich selbst ein Bild über C.K.s Auftritt in Basel machen will, muss vor Ort sein. Denn wer ein Ticket kauft, verbindet sich auch dazu, jegliche Aufnahme-Geräte, darunter auch Handys, draussen zu lassen. Doch damit nicht genug: Der Komiker verbietet es sogar, während seinem Set Notizen zu machen oder später daraus zu zitieren. Es scheint, als wisse C.K. selbst ganz genau, wie brisant sein Comeback wird.
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