In einem ihrer traurigsten Lieder sang Paola (61) einst, dass sie in den Armen eines Mannes weint. Als dieser nach ihrem Namen fragt, sagt sie: «Frag’ nach der Rose der Nacht! Geh’ in den steinernen Garten. Unter der Brücke im Schatten. Werd’ ich bei Nacht auf Dich warten.»
Jetzt hat sich Paola ein letztes Mal zu Kurt Felix (†71) gelegt – als riesiges Herz aus Rosen der Nacht. Seit Samstag ruht der grosse Entertainer auf dem St.Galler Ostfriedhof, umrahmt von einem Meer aus Blumen. Und obwohl bei der Beerdigung viel geweint wurde – das unvergessliche Lächeln von Kurt Felix überstrahlte die Trauerfeier. «Er hat aus einer inneren Freude heraus viele Menschen glücklich gemacht», sagt der reformierte Pfarrer Karl Hermann Mehlau (56), der die Trauerfeier leitete. «Darum habe ich das Wort Freude zum Thema des Abschieds gemacht.»
Nur die engsten Verwandten und einige wenige Freunde lauschten den tröstenden Worten des Geistlichen aus Nordrhein-Westfalen (D). Seit acht Jahren ist Mehlau Ortspfarrer im Quartier Rotmonten, in dem Kurt Felix lebte. «Er war privat ein wunderbarer Mensch», sagt Mehlau, der wegen seines Leitgedankens «Nahe bei Gott, nahe bei den Menschen» im Quartier sehr geschätzt wird.
Mit Kurt Felix hat ihn viel verbunden. «Als ich damals aus Deutschland nach St.Gallen zog, war es für ihn sehr wichtig, mich als neuen Ortspfarrer persönlich kennenzulernen», erinnert sich Mehlau. In den letzten beiden Jahren, als es dem legendären Showmaster immer schlechter ging, wurde die Beziehung immer enger. «Ich war oft bei ihm zu Besuch.»
Der Abschied von Kurt Felix am Samstag war würdig und ergreifend. Bandleader Daniel Felber (39) spielte für den verstorbenen Swing-Fan auf der Trompete eine Melodie. Es war herzzerreissend.
«Niemand ist wirklich allein, solang’ jemand noch von Dir träumt», sang Paola im berührenden Lied «Rose der Nacht». Auch wenn Kurt Felix von dieser Welt gegangen ist, seine Frau Paola ist niemals allein.