Anita Buri (39) machts für Sonnencreme, Christa Rigozzi (34) für einen Staubsauger und Stéphanie Berger (39) für Weichspüler. Im Internet macht sich zurzeit eine neue Werbeform breit: Promis posten «ganz private» Bilder und werben dabei «so nebenbei» für Produkte. So baut Ex-Miss-Schweiz Buri am Strand von Marbella in Spanien keine Burgen aus Sand, sondern aus Sonnencremes. Ein «nicht ganz gewöhnlicher» Ferien-Schnappschuss, das entgeht auch den Followern auf Instagram nicht: «Und wer cremt dich denn jetzt no mit dene Produkt i?», heisst es etwa in der Kommentar-Spalte. Auch Comedian Stéphanie Berger erntet für ihre Waschmittel-Werbung auf Instagram neben vielen Likes und Smilies auch Spott: «Nur nöd weich werde, gäll!», heisst es da.
Kritische Stimmen gehören dazu
Die meisten Reaktionen sind humorvoll, Buri nimmt ihre Follower als sympathisch wahr: «Ich freue mich immer über die originellen und lustigen Kommentare.» Das ist auch bei Moderatorin Sara Bachmann (38) so. «Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, weil das ungewohnt ist», so Bachmann. «Aber die Werbung hat sich von klassischen Anzeigen weg ins Internet verlagert, und damit verdiene ich einen Teil meines Einkommens.» Peinlich scheint die offensichtliche Produktplatzierung keinem der sogenannten Influencer zu sein. Bachmann: «Schliesslich will ich niemanden veräppeln. Und ich werbe nur für Produkte, die ich cool finde und selber benutze.»
Echte Persönlichkeiten sind glaubwürdiger
Aber sind solche Produktplatzierungen wirklich glaubwürdig? Das hängt laut Werbeprofi Frank Bodin (55) von der Originalität und dem Testimonial ab: «Mit bekannten Persönlichkeiten für Produkte zu werben, ist nichts Neues. Das gelingt in der klassischen Werbung ebenfalls nur bedingt, Social Media ist einfach eine neue Form davon.» Wichtig sei, das jemand nicht nur bekannt, sondern eine echte Persönlichkeit sei. So wie Christa Rigozzi: «Von ihrem Kaliber gibt es in der Schweiz nun mal nicht viele», so Bodin. Das macht die Moderatorin zur idealen Werbe-Ikone – auch wenn sie die Haare von ihrem Bulldoggen Joker vermutlich nicht selber staubsaugt.
68 Prozent der Influencer («Beeinflusser») sind junge Frauen, fand die Influencer-Studie 2017 der Onlineplattform Indahash heraus. Ihr Ziel ist, so viele Follower wie möglich an sich zu binden – indem sie sich selbst präsentieren und zeigen, was sie tragen, wo sie shoppen, was sie essen oder wie ihr Fitnessprogramm aussieht. Mit Modelabeln und anderen Luxusgüterherstellern schliessen sie Verträge ab: Je mehr Follower sie haben, desto mehr Geld bekommen sie von den Firmen.
68 Prozent der Influencer («Beeinflusser») sind junge Frauen, fand die Influencer-Studie 2017 der Onlineplattform Indahash heraus. Ihr Ziel ist, so viele Follower wie möglich an sich zu binden – indem sie sich selbst präsentieren und zeigen, was sie tragen, wo sie shoppen, was sie essen oder wie ihr Fitnessprogramm aussieht. Mit Modelabeln und anderen Luxusgüterherstellern schliessen sie Verträge ab: Je mehr Follower sie haben, desto mehr Geld bekommen sie von den Firmen.