Das grosse Interview mit TV-Star Viola Tami
Mein Glück mit Roman

Zu gemeinsamen Show-Plänen mit ihrem Mann Roman Kilchsperger, zu einem dritten Kind und warum sie privat nie High Heels trägt.
Publiziert: 16.03.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:19 Uhr
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Viola Tami: «Diese Moderation ist das Anspruchsvollste, das ich je gemacht habe.»
Foto: Philippe Rossier
Interview von Cinzia Venafro (Text) und Philippe Rossier (Fotos)

Heute endet «The Voice of Switzerland». Wie fühlen Sie sich?
Viola Tami: Pudelwohl! Ich habe das Gefühl, dass ich nach einem langen Weg angekommen bin. Die Web-Moderation ist das Anspruchsvollste, was ich je gemacht habe. Ich kann fast nichts vorbereiten und interagiere völlig spontan mit den Kandidaten und der Web-Community.

Sie waren jahrelang Teil der Soap «Lüthi & Blanc», erhielten aber bis jetzt keine Anstellung beim SRF. Eine Genugtuung, dass Sie für «The Voice» ausgesucht wurden?
Nein, ich bin überzeugt, dass alles aus einem Grund passiert. Früher wäre ich für diese Aufgabe wahrscheinlich nicht bereit gewesen. Ich profitiere heute von all den Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren bei Privatsendern sammeln durfte.

Die Backstage-Videos, die Sie ex­tra fürs Web herstellen, haben im Schnitt 1500 Klicks. Produzieren Sie an der Öffentlichkeit vorbei?
Sie spielen hier auf die Youtube-Klicks an. Auf dem SRF-Player sind es zwischen fünf- und zehntausend. Im SRF-Onlineranking liegt «The Voice» auf Platz eins. Wir freuen uns über die hohen Zugriffszahlen im Web. Schliesslich ist es das erste Mal, dass SRF eine Sendung auf diese Weise bereichert.

Hauptmoderator von «The Voice» ist Sven Epiney. Hätten Sie nicht gerne seinen Job gehabt?
Nein, ich bin sehr zufrieden mit meiner Aufgabe. Als Co-Moderatorin kann ich mich akklimatisieren und konnte mich immer auf Sven verlassen. Ihn haut nichts so schnell aus den Socken. Das beruhigt.

Sie rennen mit Mörder-High-Heels die riesige Treppe im «The Voice»-Studio rauf und runter. Keine Angst, auf die Nase zu fliegen?
Ja, das könnte passieren. Ansonsten bin ich ja immer mit flachen Schuhen unterwegs, High Heels passen nicht in mein Privatleben. Ich bin meist auf Zack!

Sie haben gemeinsam mit ihrem Mann Roman Kilchsperger zwei Söhne. Schauen die «The Voice»?
Zumindest einen Teil davon. Sie amüsieren sich darüber, dass Stress Stress heisst. Und der Kleine singt manchmal mitten am Tag das «Voice»-Signet.

Wie bringen Sie Job und Muttersein unter einen Hut?
Roman und ich machen das wie jede Familie, bei der beide Eltern arbeiten. Bei uns gibt es nur wenig Kontinuität. Im Moment sind meine Eltern, Romans Mutter und der Götti der Buben voll eingespannt.

Könnten Sie sich vorstellen, Hausfrau und Mutter zu sein?
Das bin ich ja auch. Und das sehr gerne. Aber ich liebe auch meine vielseitige Arbeit und die Menschen, denen ich begegne. Es ist ein guter Ausgleich.

Ihr Mann war einst «Musicstar»- Juror und Moderator. Gibt er ihnen eigentlich Tipps?
Wie wahrscheinlich in jeder Familie wird auch bei uns ab und zu über den Job gesprochen, oder ich frage ihn, was er von ­einer Moderations-Idee hält. Aber er versorgt mich nicht mit seinen Sprüchen, die würden auch nicht zu mir passen.

Können Sie sich vorstellen, zusammen eine Show zu moderieren?
Ja, Roman und ich funktionieren sehr gut zusammen – ich denke, das könnte auch beruflich klappen. Aber das steht nicht zuoberst auf meiner Wunschliste.

Sie haben letztes Jahr nach acht Jahren Beziehung geheiratet. Was hat der Ring am Finger verändert?
Zwischen mir und Roman hat sich überhaupt nichts verändert. Ich fühle mich durch den Ring auch nicht angekettet (lacht). Die Hochzeit war ein erneutes Ja-Sagen zueinander.

Sie haben sehr muskulöse Oberarme. Trainieren Sie so oft?
Darauf haben mich viele Leute angesprochen. Also für alle: Es sind die Gene meiner Mutter! Ich besuche meinen Personaltrainer einmal pro Woche. Dort trainiere ich aber meinen Hintern – aber nie die Arme. Ich würde gern ein wenig Muskelmasse abgeben. Interessenten können sich bei mir melden.

Wie gehen Sie mit dem Alter um?
Ab sofort ganz schlecht (lacht). Haben Sie mir nun tatsächlich diese Frage gestellt? Machmal denke ich beim Einschlafen, dass das Leben doch sehr schnell vorbeigeht. Im Beruf habe ich beispielsweise den Jugendbonus verloren. Heute verzeiht man mir weniger.

Benutzen Sie Anti-Faltencreme?
Nein. Ich bin nicht Frau Pflegedösli. Falten würden mich nicht kümmern, ich lege eher Wert darauf, dass ich noch in die Hosen passe, die ich mir vor der ersten Schwangerschaft gekauft habe.

Im Herbst stehen Sie auf der Theaterbühne. Würden Sie auch am TV wieder schauspielern?
Sicher wäre das schön. Ich habe die Zeit bei «Lüthi & Blanc» sehr genossen. Aber meine Familie steht an oberster Stelle. Da liegen Castings und Drehs im Ausland zurzeit einfach nicht drin.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Ich blicke erst gar nicht so weit. Es gibt Leute, die sagen, bis dann und dann will ich meine eigene Samstagabend-Sendung. Ich habe das nie so gesehen. Ich hoffe einfach, dass es so wie jetzt weitergeht.

Gehört auch ein drittes Baby dazu?
Im Moment ist es gut, wie es ist. Aber weil ich jung Mutter wurde, kann ich auch in fünf Jahren meine Meinung noch ändern. Aber jetzt nehme ich mir die Zeit, die mir neben meinen Jungs noch bleibt – es ist jetzt erst einmal Viola-Zeit.

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