Aus dem Scheinwerferlicht in die Klosterzelle: Tamy Glauser (35) und Dominique Rinderknecht (30) haben eine Woche in einem buddhistischen Tempel in Kandy, einer Stadt in der Landesmitte von Sri Lanka, verbracht.
Das Berner Topmodel und die Zürcher Moderatorin tauschten während den Ferien im asiatischen Inselstaat ihr glamouröses Jetset-Leben gegen einen bescheideneren Lebensstil: Anstatt Luxus-Hotelzimmer, Champagner und Posieren für Instagram-Selfies war Schlafen auf Steinbetten, Putzen und Meditieren angesagt.
«Unsere Liebe ist noch mehr gewachsen»
«Ich träumte schon länger davon, einige Tage in einem buddhistischen Kloster zu verbringen», sagt Glauser zu BLICK. «Der Orden in Kandy überzeugte uns, weil er sich auf das Nötigste konzentriert und die Anlage inmitten einer wunderschönen Gegend liegt.» Das berühmteste Frauenpaar der Schweiz verbrachte eine Woche im «Silent Retreat» – das heisst, während des Aufenthalts galt striktes Redeverbot.
«Wir haben uns in den acht Tagen nur mit Gesten verständigt», so Rinderknecht. «Schon nach kurzer Zeit wurde das Schweigen zu einer echten Wohltat. Es ist entspannend, wenn man sich nicht ständig mitteilen muss», so die Ex-Miss-Schweiz. «Wir haben uns intensiv über Blicke ausgetauscht», sagt Glauser. «Unsere Liebe ist dadurch noch mehr gewachsen, wir sind zu einem noch stärkeren Team geworden.»
Handy- und Spiegelverzicht
Für ihr tägliches Klosterprogramm standen Tamynique morgens um 4.30 Uhr auf und meditierten insgesamt neun Stunden. Dazwischen waren Teetrinken, veganes Essen und Bewegungsmeditation angesagt. Glauser: «Man stellt sich total um, lebt viel mehr im Moment. Ich bin klarer und fokussierter geworden und hab mich weniger über Kleinigkeiten aufgeregt.» Rinderknecht ergänzt: «Durch den Verzicht auf unsere Handys, die wir im Alltag ja oft benutzen, konnten wir uns besser auf uns selbst konzentrieren – und irgendwann stellte sich eine tiefe Zufriedenheit ein.»
Nicht nur auf ihr Telefon, auch auf ihr Gesicht haben Tamynique eine Woche lang verzichtet. Denn im Kloster gibt es keine Spiegel. «Das war sehr befreiend», erklärt Rinderknecht. «Ich habe mich nie schöner gefühlt.» Glauser: «Es geht dann nicht mehr ums Äussere, sondern nur noch um das Innere.»
Wegen Blutegeln an Beinen: «Ich habe mich noch nie so geekelt»
Das Leben im Kloster hatte aber auch Schattenseiten. «Das Schlafen auf den Steinbetten war unbequem, meine Matratze hatte Löcher, und sie stank», sagt Rinderknecht. Nachts sei es oft feucht geworden, und ihr Zimmer wurde zur Brutstätte für Parasiten. «Plötzlich wachte ich mit Blutegeln an meinen Beinen auf – ich hab mich noch nie so geekelt», so Rinderknecht. Und Glauser ergänzt, dass das viele Meditieren neben der Entspannung auch eine körperliche Belastung sei: «Irgendwann schlafen deine Beine ein, dein ganzer Körper tut dir weh.» Dann gelte es, sich durchzubeissen, denn das lohne sich, ist sich das Paar einig. «Es ist das Wertvollste und Beste, was wir je getan haben», erklärt Rinderknecht. «Die Erfahrung ist lebensverändernd. Jeder sollte sich einmal im Leben auf einen solchen schweigsamen Meditationsaufenthalt einlassen.»
Was nehmen Tamynique vom Kloster in Asien in ihren Alltag in die Schweiz mit? «Ich werde daheim zwei Stunden früher aufstehen», sagt Glauser. So habe sie genug Zeit, jeden Tag meditieren zu können. «Das mache ich auch», bestätigt Rinderknecht. «Und ich werde mein Handy öfter ausschalten und offline gehen.»