«Es braucht mehr Frauenpower am Berg»
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Beatrice Egli:«Es braucht mehr Frauenpower am Berg»

Darum will Beatrice Egli das «Horu» erklimmen
«Es braucht mehr Frauenpower am Berg»

Vor einem Jahr fasste der Schlagerstar den Entschluss, das Matterhorn zu besteigen. In zwei Wochen gehts für Beatrice Egli los. Und bis dahin hat sie nur eines im Kopf: den Berg.
Publiziert: 11.07.2021 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2021 um 09:52 Uhr
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Beatrice Egli (links) wird mit ihrer Bergführerin Suzanne Hüsser auf das Matterhorn klettern. Im Trainingslager hat sie mit ihr bereits das Riffelhorn (im Bild) bestiegen.
Foto: Michael Nees
Michel Imhof

Gipfelstürmerin Beatrice! Die Schweizer Schlagersängerin will ganz hoch hinaus und hat sich dafür kein leichtes Ziel ausgesucht. Beatrice Egli (33) besteigt in rund zwei Wochen das Matterhorn. «Das wird der höchste Gipfel, den ich je erklommen habe. Höher muss ich danach definitiv nicht mehr», meint sie im Interview mit SonntagsBlick.

Die Idee für den Aufstieg auf den berühmtesten Berg der Schweiz entstand schon vor längerer Zeit. «Vor rund sechs Jahren habe ich das Matterhorn zum ersten Mal vor Ort gesehen. Seither fasziniert mich dieser Berg, und im letzten Jahr fasste ich bei meinem Zermatt-Besuch den Entschluss, dort hinaufzusteigen.»

Fünf Trainingseinheiten pro Woche

Was das für sie bedeutete, wusste Beatrice Egli damals noch nicht. Sie ist eine passionierte Wanderin, ist regelmässig in den Bergen anzutreffen. Trotzdem ist das Bergsteigen in schwindelerregender Höhe eine ganz neue Welt für den Schlagerstar.
«Ich habe das zu Beginn total unterschätzt. Trotzdem bin ich froh, mir ein so grosses Ziel gesetzt zu haben.»

Bereits im August 2020 begann sie, regelmässig Jogging- und Wanderrunden zu machen, einen Monat später startete sie mit fünf Trainingseinheiten pro Woche, zwei- bis dreimal davon Einzel-Workouts bei ihrer Personaltrainerin Nikki Stalder in Altendorf SZ. Hinzu kam ein dreitägiges Vorbereitungscamp, bei dem Egli unter anderem schon den 4092 Meter hohen Pollux bestiegen hat. «Ich bin sehr oft an meine Grenzen gekommen. Dafür war meine Ausdauer und Kraft noch nie so gut wie jetzt. Das ist körperlich wohl die grösste Herausforderung, die ich je gewagt habe.»

Volle Konzentration aufs «Horu»

Derzeit liegt der Fokus voll und ganz auf dem Matterhorn-Projekt. Der Auftritt im «Donnschtig-Jass» am letzten Donnerstag war ihr vorerst letzter vor dem Aufstieg. Jetzt stehen tägliche Trainings für das «Horu» an. «Vor allem ans frühe Aufstehen muss ich mich gewöhnen», sagt Egli. Mit ihrer Bergführerin Suzanne Hüsser wird sie um halb vier morgens von der Hörnlihütte aufs Matterhorn aufbrechen. «Da muss die Konzentration schon frühmorgens zu 120 Prozent vorhanden sein.»

Der Aufstieg auf 4478 Meter über Meer ist nicht ohne: Seit der Erstbesteigung 1865 kamen über 500 Menschen am Matterhorn ums Leben, der Schwierigkeitsgrad wird als «schwer» eingestuft. «Ich habe grossen Respekt vor der Aufgabe. Aber keine Angst», sagt Egli. «Das wäre ein schlechter Begleiter. Ich vertraue auf mich.»

Für mehr Frauenpower am Berg

Vor genau 150 Jahren schaffte mit der Britin Lucy Walker (1836–1916) zum ersten Mal eine Frau den Aufstieg aufs Matterhorn. Dass es ihr Beatrice Egli nun gleichtun will, hat auch mit der «100% Women Peak Challenge» von Schweiz Tourismus zu tun. Die Aktion will Frauen dazu animieren, die Viertausender der Schweiz zu besteigen. «Bergsteigen ist noch immer eine grosse Männerdomäne. Von 1556 Bergführern in der Schweiz waren 2020 nur 42 Frauen, das ist wenig», meint Egli. «Die Aktion zeigt, dass Frauen zusammen grosse Dinge erreichen können. Es braucht mehr Frauenpower am Berg.»

Ob Beatrice Egli in der aktuellen Trainingsphase Blut geleckt und schon die nächste Bergtour geplant hat? «Nein», meint sie mit einem Lachen, «danach geht es wieder um die Musik. Dann kann ich die Gipfel der Hitparade stürmen.»

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