Dank Zürcher Jungregisseur und Blick am Abend
Jane Birkin zurück im Kino

Grosse Ehre für Jane Birkin: Das Filmfestival Locarno ehrt das unvergessliche Sixties-Idol. Und feiert die Premiere des Schweizers Kurzfilms Film «La Femme et le TGV».
Publiziert: 05.08.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:59 Uhr
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Jungregisseur Timo von Gunten und Film- legende Jane Birkin mit ihrem Hund gestern in Locarno.
Foto: PHILIPPE ROSSIER
Katja Richard

Mit ihren knappen Kleidchen wurde sie zur sexy 60er-Jahre-Ikone. Heute trägt Jane Birkin (69) gerne bequemere Kleider. In Locarno TI empfängt sie zur Premiere ihres Films «La femme et le TGV» in Car­gohosen und fast ohne Make-up. Die bezaubernde Birkin, die sich einst für den Skandalfilm «Blow up» auszog und mit Serge Gainsbourg (1928–1991) den Welt­hit «Je t’aime» stöhnte, wurde gestern mit einem Goldenen Leoparden für ihr Lebenswerk geehrt. «Ich glaube, das ist der erste Preis, den ich als Schauspielerin bekomme», witzelt sie und blickt verwundert wie ein Mädchen ins Publikum.

Ebenso unschuldig wirkt Birkin im neuen Film des Schweizer Regisseurs Timo von Gunten (26). Darin spielt sie eine ältere Bernerin, die von ihrem Häuschen am Bahngleis 16 Jahre lang dem vorbeifahrenden TGV zuwinkte. Was in einer schönen Freundschaft mit dem Lokführer gipfelte. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte. Den Artikel darüber hat von Gunten vor gut zweieinhalb Jahren im Blick am Abend gelesen – was ihn prompt auf die Idee für den Film brachte.

Und warum wollte er dafür gerade Jane Birkin gewinnen? «Mir gefällt ihre Natürlichkeit», antwortet von Gunten. «Mehr als Nein sagen konnte sie ja nicht.» Und das tat Birkin zu Beginn auch. «Die Geschichte gefiel mir zwar, weil sie echt ist», erklärt sie. «Aber im Film musste ich Velo fahren, und dafür geht es mir gesundheitlich nicht gut genug.» Der Regisseur konnte sie schliesslich doch noch überzeugen. «Mit ein paar Filmtricks und einem Double bei gewissen Szenen hat alles bestens funktioniert», erklärt er.

Inzwischen ist Birkin froh, die Rolle angenommen zu haben. «Diese Herausforderung hat mir extrem gutgetan», schwärmt sie. «Ich stand jeden Morgen um acht Uhr früh auf dem Set und arbeitete meist bis Mitternacht.»

Angeschaut hat sie sich den Film noch nicht. «Ich sehe mir meine Filme eigentlich nie an», sagt sie. Im Nachhinein könne man ja nichts mehr verändern. An der Premiere heute Freitag von «La femme et le TGV» am Filmfestival von Locarno werde sie nur am Anfang dabei sein. «Ich freue mich, die Gesichter der Zuschauer zu betrachten, nicht mein eigenes», so Birkin lächelnd.

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