Comeback der Schönheitswahlen
Zwölf Männer wollen am Samstag Mister werden

Ging es bei früheren Miss- und Mister-Wahlen um die perfekten Körpermasse, zählen heute Echtheit und Verantwortungsbewusstsein. Wir zeigen dir die zwölf Kandidaten in der Galerie und ordnen durch einen Medienprofi ein.
Publiziert: 11.10.2024 um 00:47 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2024 um 11:28 Uhr
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Alain Kretz (30) aus Möhlin verlor seine Mutter, als er eineinhalb Jahre alt war, seinen Vater lernte er mit 18 Jahren kennen. Der Aargauer hat eine sechsjährige Tochter und bezeichnet sich als Gefühlsmensch.
Foto: bolzerntwins

Auf einen Blick

  • Miss- und Mister-Wahlen sind wieder beliebt
  • Laura Bicher nutzt ihre Plattform für mentale Gesundheit
  • Zwölf Kandidaten kämpfen in Uster ZH um den Swiss Men's Award
  • Teilnehmer punkteten mit Authentizität, Ehrlichkeit und Offenheit
  • Rund 100 Männer haben sich für den Wettbewerb angemeldet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Sie werden wieder gefeiert! Erst kürzliche wurde die Stanserin Laura Bircher (24) zur neuen Miss Universe Switzerland gekürt. Die Schönheitskönigin nutzt ihre neu erlangte Öffentlichkeit, um auf mentale Gesundheit aufmerksam zu machen, wie Blick berichtete. Dies wird sie auch auf der Bühne vom Weltfinale am 16. November in Mexiko-Stadt tun.

«Auch wenn es sich nicht so anfühlt, das ist eure grösste Chance»
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Laura Bircher über Depression:«Nimm dein Leben selbst in die Hand!»

Noch näher liegt die Mister-Wahl. Am kommenden Samstag kämpfen im Stadthofsaal Uster ZH zwölf Kandidaten um den Swiss Men's Award. Der jüngste Kandidat ist 23-jährig, der älteste 54 Jahre alt. Einige sind vom Schicksal geprüft, andere träumen von der Eröffnung eines Kinderheims oder einer Reise mit dem Camper. Der Sieger kann sich ein Jahr lang Mister Right nennen.

Keine klassische Wahl

Ins Leben gerufen hat den Wettbewerb Event-Organisatorin Renata Angehrn (67) vor fünf Jahren. Doch ist eine Mister-Wahl überhaupt noch zeitgemäss? «Es handelt sich nicht nur um eine klassische Wahl, bei der der Gewinner eine Modelkarriere starten kann. Vielmehr bieten wir jedem Teilnehmer die Möglichkeit, sein Selbstbewusstsein zu stärken, sich seiner öffentlichen Verantwortung bewusst zu werden, aber auch Spass an all den Erfahrungen zu haben», sagt sie zu Blick.

Sie habe den Event ins Leben gerufen, «weil es mich während meiner Arbeit bei den ursprünglichen Mister-Wahlen störte, dass Männer ledig und kinderlos sein mussten, Grösse und Gewicht eine Rolle spielten und die sexuelle Orientierung thematisiert wurde.»

Die neue Ausrichtung gibt ihr Recht, dieses Jahr haben sich rund 100 Männer angemeldet. Ein Dutzend von ihnen hat es nach sechs Monaten intensiven Trainings ins Finale geschafft. Gepunktet hätten sie mit Authentizität, Ehrlichkeit und Offenheit für Neues. Ermittelt wird der Sieger am Samstag durch die Punkte, die sie durch verschiedene Prüfungen gesammelt haben, und durch eine Fach-Jury.

Spiegelbild der Gesellschaft

Dass Miss- und Mister-Wahlen wieder an Beliebtheit gewonnen haben, begrüsst PR- und Marketingprofi Ferris Bühler (48). «Sie sind ein Stück weit Spiegelbild der Gesellschaft und von unseren Vorlieben für Ästhetik und Unterhaltung», sagt er zu Blick und ergänzt: «Ich begrüsse es sehr, dass sich die Formate verändert und der heutigen Zeit angepasst haben.»

Sei es früher bei den Wahlen bei den Männern um das schönste Sixpack und bei den Frauen um die Körpermasse 90-60-90 gegangen, würde heute die Persönlichkeit der Teilnehmendem im Vordergrund stehen. «Auch vorbildlich finde ich, dass sie kommunikativ fit sein und sich zu aktuellen gesellschaftlichen Themen äussern müssen. Dieser Wandel hin zu mehr Botschaft und Vorbildfunktion ist zeitgemäss und gibt den Wahlen eine neue Daseinsberechtigung.»

Für Bühler ist essenziell, dass Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit oder soziale Verantwortung ein Teil der Wettbewerbe sein müssen. Sein Appell an den Sieger: «Verantwortungsvoll mit klassischen und sozialen Medien umgehen und damit die Reichweite sinnvoll nutzen. Dann bleiben Sieger und die Wahl an sich auch künftig relevant.»

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