Géraldine Knie trauert um Clown Spidi (†51)
«Nur wenige Stunden vorher haben wir noch zusammen gelacht»

Clown Spidi ist am Donnerstagabend 51-jährig gestorben. Peter Wetzel, wie der Circus-Knie-Clown bürgerlich hiess, habe den Freitod gewählt. Géraldine Knie traf der Verlust besonders hart.
Publiziert: 27.07.2018 um 10:06 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:14 Uhr
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Peter Wetzel alias Circus-Knie-Clown Spidi ist im Alter von 51 Jahren gestorben.
Foto: AB
Vanja Kadic

Der Kleinste war der Grösste: Nun ist Clown Spidi, das Original von Circus Knie, im Alter von 51 Jahren gestorben. Dies berichtet der Schweizer National-Circus Knie in einer Mitteilung. Spidi, der bürgerlich Peter Wetzel hiess, wählte am Donnerstagabend in Aarau den Freitod.

«Wir sind unendlich traurig»

Die Familie Knie, alle Artisten und Mitarbeitenden trauern um den Haus-Clown und wollen ihm ein «ehrenvolles Andenken» bewahren. Géraldine Knie (45), Artistische Direktorin des Circus Knie, traf der Tod des ikonischen Clowns hart. «Für uns ist es ein Riesenschock. Es ist ein unfassbares Drama und wir sind unendlich traurig. Diese Trauer wird noch lange andauern», sagt sie unter Tränen zu Blick am Abend. «Sein plötzlicher Tod hat mich schwer getroffen. Seit 25 Jahren war er mit uns, er war ein Teil der Familie. Spidi war ein enger Freund und ein speziell liebenswürdiger Mann.»

Géraldine Knie traf der Verlust besonders hart.
Foto: Daniel Kellenberger

Mit seinem plötzlichen Tod habe niemand gerechnet. «Nur wenige Stunden vorher haben wir noch zusammen gelacht. Wir sassen zusammen und hatten es lustig», so Knie. Umso grösser sei der Schock gewesen, als sie gestern um 19.30 von Spidis Tod erfuhr. Über die genauen Umstände seines Todes will sie nicht sprechen. «Es ist im Moment nicht wichtig. Wir wollen ihn so in Erinnerung behalten, wie wir ihn kannten und liebten.»

«Mein Herz ist gebrochen»

Dass Peter Wetzel mit Problemen kämpfte oder unglücklich war, habe sie nicht mitbekommen. «Diese andere Seite von ihm kannten wir nicht. Ich habe nie etwas gemerkt. Dabei war er immer offen zu mir und erzählte mir alles.» Sie waren gut befreundet, pflegten ein enges Verhältnis. «Immer, wenn wir zusammen waren, sagte er: Ich habe dich ganz fest gern. Und ich sagte: Ich dich auch. Das war unser kleines Ritual. Mein Herz ist gebrochen.»

Auch für ihre drei Kinder sei der Verlust schlimm. «Sie verstanden die Welt nicht mehr. Er schenkte ihnen zur Geburt kleine Glücksbringerli. Das zeigt, was für ein grosses Herz er hatte.» Der Aargauer, der bereits als kleiner Bub Clown werden wollte, hinterlässt seine Mutter und seine Schwester. Die geplante Vorstellung des Circus Knie wird heute Abend in Aarau durchgeführt. «Der Circus war sein Zuhause und seine Familie. Wir stellen ihm heute Abend ein Foto auf seinen Platz. Er hätte es sich so gewünscht», so Knie. 

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