Christopher S. über seine Haftstrafe
«Ich glaube, so schlimm wird es nicht»

Nach seiner Verurteilung zu vier Jahren Haft spricht Christopher S. darüber, wie es nun für ihn weitergeht. Der Berner nutzt die Gelegenheit aber auch, um die Schweizer Justiz zu kritisieren.
Publiziert: 03.10.2019 um 18:08 Uhr
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Urteil bestätigt: Christopher S., hier nach dem Prozess im Juli 2018 vor dem Berner Obergericht, muss seine Freiheitsstrafe absitzen.
Foto: PETER GERBER

Der Schweizer DJ Christopher S. alias Christoph Spörri (49) muss ins Gefängnis. Das Bundesgericht hat nun ein Urteil des Berner Obergerichts bestätigt: Weil der DJ zwei Männer beauftragt hat, seine für 200'000 Franken versicherte Plattensammlung anzuzünden, erhält er eine Freiheitsstrafe von vier Jahren.

Im Interview mit «Energy» gibt sich der Musiker gefasst. Er meint: «Ich musste damit rechnen.» Trotzdem sei für ihn das schlimmste Szenario eingetroffen, das er sich vorstellen konnte. «Jetzt müssen wir das Beste daraus machen», sagt er. Die Strafe kann der Berner nicht nachvollziehen. «Ich finde es fragwürdig, dass man jemanden ohne jeglichen Beweis verurteilen kann. Da zweifle ich schon an der Justiz.»

Haftantritt noch unbekannt

Ob er den Fall noch vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte weiterzieht, werde Spörri noch prüfen. Weil das die Haftstrafe aber nicht auf Eis lege, möchte er diese schnellstmöglich antreten. «Ich finde, je länger ich es rausschiebe, desto länge dauert es dann auch wieder.» Wann er ins Gefängnis gehen muss, weiss er jedoch noch nicht. Deshalb werde er auch sein Abo für die Spiele der Young Boys behalten. «In der Zeit, in der ich nicht zuschauen kann, wird das Ticket eine gute Freundin übernehmen.» YB-Fan bleibe er auch hinter Gittern.

Nun möchte er noch die verbleibende Zeit in Freiheit mit seiner Familie geniessen. Denn gerade für seine Frau sei das Urteil ein Schock gewesen. Seine beiden Kinder würden hingegen noch gar nicht wirklich realisieren, was passiere. Klar ist jedoch: «Sie wissen, der Papi verreist nicht. Ich bleibe ein Leben lang!»

Angst vor der dem Aufenthalt im Gefängnis hat Christopher S. nicht: «Ich glaube, so schlimm wird es nicht.» Mit einem kurzen Lachen sagt er: «Ich war schon drei Jahre im Militär und drei Jahre im Internat. Das kann man etwa mit dem Ähnlichen vergleichen.» Auch hofft er darauf, nicht die ganzen vier Jahre absitzen zu müssen. «Ich bin ja eigentlich ein angenehmer Mensch.» (bnr)

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