Moderatorin Christa Rigozzi (34) steckt mitten in den Proben für ihre morgige «Arena/Reporter»-Sendung. Jede kleine Pause nutzt die zweifache Mutter im Park vor dem SRF-Studio, tankt Sonne, strahlt und strotzt vor Energie.
Blick: Christa Rigozzi, wie erleichtert sind Sie, dass «No Billag» abgelehnt wurde?
Christa Rigozzi: Sehr. Ich hätte mir eine Schweiz ohne SRG und die Privatsender, die ebenfalls betroffen gewesen wären, nicht vorstellen wollen.
Morgen stehen Sie zum ersten Mal in diesem Jahr wieder bei «Arena/Reporter» vor der Kamera. Sind Sie noch so aufgeregt wie vor Ihrer ersten Sendung?
Natürlich! Das gehört vor einer grossen Live-Sendung wie «Arena/Reporter» dazu. Ich freue mich sehr auf das Publikum und ihre Meinungen – und auf die Studiogäste. Das Thema interessiert mich natürlich enorm als Mutter. Und ich freue mich, wieder an der Seite von Jonas Projer moderieren zu dürfen.
Das Thema lautet «Freie Kinder – freche Goofen»? Wie stehen Sie persönlich dazu?
Ich finde, dass jedes Kind individuell eine bestimmte Erziehung braucht. Vielleicht klappt es bei einem Kind mit Regeln, bei einem anderen mit Freiheit. Der Eltern-Job ist der schwierigste der Welt. Es gibt keine Anweisungen in Bezug auf die Erziehung, kein Richtig oder Falsch. Jedes Kind hat bestimmte Bedürfnisse, die bestmöglich erfüllt werden müssen. Ein Kind muss Werte wie Respekt und Dankbarkeit lernen. Es muss unterstützt, frei gelassen und gepusht, aber auch kontrolliert werden.
Wann wurde das letzte Mal ein Kind frech zu Ihnen?
Noch nie.
Wie erziehen Sie Ihre Zwillinge Alissa und Zoe?
Sie sind erst 15 Monate alt. Natürlich versuchen wir ihnen Werte wie Dankbarkeit beizubringen, Respekt gegenüber Menschen und Tieren, die Interaktion mit der Natur. Das Sozialisieren, Spielen, nicht Streiten miteinander, ein Nein, wenn sie etwas nicht dürfen. Wichtig ist uns, dass wir auf ihre verschiedenen Charakter eingehen. Daher erziehen wir sie auf individuelle Art und Weise. Mit dem Ziel, das gleiche Resultat zu erzielen.
Sind Sie mit Ihrem Gatten gleicher Meinung bezüglich Erziehung?
Zum Glück sind wir uns immer einig. Das ist für mich eine wichtige Voraussetzung. Wenn Eltern anderer Meinung sind und vor Kindern streiten oder diskutieren, sind sie sicher kein Erziehungsvorbild. Man kann über alles diskutieren, doch dann, wenn die Kinder nicht anwesend sind.
Wann sind Sie streng?
Unsere Zwillinge bekommen nicht immer alles doppelt. Sie müssen lernen, miteinander zu spielen und ihre Sachen miteinander zu teilen. Und wenn sie etwas bekommen, müssen sie sich bedanken. Wenn sie streiten, versuchen wir zu erklären, dass es zum Beispiel nicht gut ist, sich an den Haaren zu ziehen.
Wo drücken Sie ein Auge zu?
Wenn sie beim Essen mit ihren Fingern alles probieren und schmutzig werden, dann bin ich nicht streng. Es gehört dazu. Babys sollen schmutzig werden. Gute Manieren kommen später.
Machen Ihre Töchter schon erste Schritte?
Ja! Seit einigen Wochen, wir waren sehr berührt, unsere Kleinen wachsen so schnell.
Das erste Wort?
Es war Mamma, Papà, Pappa (essen) und viele unverständliche Worte. Sie reden schon sehr viel. Untereinander haben sie eine eigene Sprache, das tönt sehr lustig und herzig.
Ist Ihre Familienplanung abgeschlossen?
Unsere Töchter brauchen unsere volle Aufmerksamkeit. Wir haben keine Zeit für ein weiteres Baby. Unser Wunsch war von Anfang an, zwei Kinder zu haben, wir sind glücklich so, aber wer weiss (lacht).
Wie oft hören Sie, Sie würden zu viel arbeiten?
Eigentlich nie, im Gegenteil. Ich werde oft nach Tipps gefragt, wie ich mich organisiere und es schaffe, Mutter und Frau zu sein und dabei Karriere zu machen.
Mit welchen Sprachen sind Ihre Mädchen konfrontiert?
Neben Italienisch sollen sie Deutsch und Französisch sprechen. Ihre Gotte ist aus der Romandie und redet mit ihnen Französisch, andere Freunde reden mit ihnen Schweizerdeutsch, was wir fördern.
Was ist das Letzte am Abend, das Sie mit ihnen machen?
Nach dem Essen haben wir ein Ritual: Zähne putzen, Windeln wechseln und Pyjama anziehen. Im Bett gibt es viele Küsschen. Wir sagen gute Nacht und schliessen die Türe. Sie schlafen dann bis zum nächsten Morgen durch.
Wie haben die Zwillinge Ihre Ehe verändert?
Sie haben sie noch stärker gemacht, jetzt sind wir eine komplette Familie. Wir haben zwei Kinder, einen Hund und ein Haus. Es herrscht viel Chaos und noch mehr Liebe.
Sie werden immer wieder auf Ihre sehr schlanke Figur angesprochen. Verstehen Sie die Sorgen der Leute?
Überhaupt nicht! Ich bin gesünder denn je! Esse regelmässig, viel, auch ab und zu ungesund. Ich bewege mich natürlich doppelt so viel wie früher. Meine Arbeit endet nicht, wenn an der Kamera das Licht ausgeschaltet wird. Zu Hause gehts weiter mit den Kindern: kochen, waschen, putzen. Also nichts mit Füsse hoch und auf dem Sofa liegen. Natürlich mache ich nicht alles allein, mein Mann Gio unterstützt mich.
Wie gehen Sie mit Kritik oder Unterstellungen diesbezüglich um?
Kritik akzeptiere ich, wenn sie gerechtfertigt ist. Wenn nicht, interessiert sie mich nicht. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Kritisieren an Bedeutung gewinnt und den Platz stiehlt für die viel wichtigeren Sachen im Leben.
Was sind Ihre grossen Pläne für dieses Jahr?
Morgen wünsche ich mir einen super Start mit «Arena/Reporter». Ich moderiere interessante Events in der Schweiz, wie die Special Olympics und die WM-Eröffnung in Chur und einige im Ausland. Zudem ist eine neue Werbekampagne geplant. Mir wird nicht langweilig.
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