Caroline Ogi & Sylvain Stefanazzi jubeln
«Es ist unser schönster Tag!»

Traumhochzeit im Berner Oberland: Caroline Ogi, die Tochter von alt Bundesrat Adolf Ogi, und Sylvain Stefanazzi haben sich trauen lassen.
Publiziert: 27.05.2012 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:01 Uhr
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Bei stahlblauem Himmel schwelgt das Brautpaar in Kandersteg BE im Glück.
Foto: Peter Gerber
Von André Häfliger (Text), Peter Gerber (Fotos)

Die Sonne schien hoch am Himmel, es war 25 Grad warm, als gestern 300 Gäste aus aller Welt die reformierte Kirche von Kandersteg BE betraten. Jenes schmucke Gotteshaus, in dem sich bereits drei Ogi-Generationen vor Caroline Ogi (36) das Jawort gegeben hatten. Zuletzt – vor 40 Jahren – Katrin (66) und Adolf (69), die Eltern der Braut.

«Diese Tradition fortsetzen zu dürfen, ist etwas Wundervolles», schwärmt Ogis Tochter vor der Vermählung. «Ich bin total aufgeregt.» Im schneeweissen Kleid, die Arme ganz in Spitzen, erscheint die Braut, in Begleitung ihres Vaters. Der platzt fast vor Stolz.

Dann die bewegende ökumenische Feier. Musikalisch begleitet von Sopran-Sängerin Anne-Florence Marbot, einer ehemaligen Schulkollegin von Caroline Ogi.

Punkt 14.36 Uhr sagt das Brautpaar laut und deutlich Ja. Spätestens nach dem bewegenden Tausch der Ringe und dem zwölf Sekunden langen Hochzeitskuss war allen klar: Ein glückliches Paar hat ihre knapp fünf Jahre alte Liebe besiegelt.

Caroline Ogi und Sylvain Stefa­nazzi haben sich bei der Arbeit kennengelernt: Er war Küchenchef, sie Managerin im selben Hotel in Montreux VD. Heute führen sie gemeinsam das Hotel Walliserhof in Zermatt VS.

Vor gut zwei Jahren haben sie sich im kanadischen Banff verlobt. «Mitten in einem Schneesturm bat Sylvain um meine Hand», erinnert sich Caroline.

Und jetzt die Krönung: Die Traumhochzeit im Heimatdorf von alt Bundesrat Adolf Ogi. Hier, wo er einst mit Ex-Uno-Generalsekretär Kofi Annan wandern ging, wo er vor zwölf Jahren Prinz Charles beim letzten Staatsempfang im Amt willkommen hiess. In Kandersteg, wo auch Katrin und Adolf Ogis Sohn begraben ist. Mathias Ogi starb vor gut drei Jahren 35-jährig an Krebs.

«Mathias weilt mitten unter uns», sagt Pfarrer Alain Decorzant. Pfarrerin Judith Breaky-Flückiger fügt  an: «Wir werden Mathias dereinst alle irgendwo fest in die Arme schliessen können.» Bewegende Momente einer Märchenhochzeit, an der die Freude trotz schwerem Schicksalsschlag in der Familie überwog. «Ich habe meine Tochter noch nie so glücklich gesehen», sagt Adolf Ogi. «Sie sind ein so schönes Brautpaar», schwärmte Gattin und Brautmutter Katrin. Dann umarmten sie sich – und dachten dasselbe: Jetzt haben wir wieder einen Sohn.

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