Bündner Kanti-Schülerin ist das Schätzeli von Schellenursli
Julia balanciert ins Glück

Julia Jeke spielt im Film Schellen-Ursli die beste Freundin von «Uorsin». Die Rolle hat das Feuer für die Schauspielerei in ihr entfacht und so übt sie auch nach Drehschluss weiter.
Publiziert: 14.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:28 Uhr
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Multitalent: Endlich kann Julia wieder Einrad fahren – hier auf dem Schulhof in Schiers GR. Während der Dreharbeiten zu «Schellen-Ursli» durfte die Nachwuchsschauspielerin keinen Sport treiben. «Einradfahren sei ein Hochrisikosport, hat man mir gesagt.»
Foto: Thomas Lüthi
Von Cinzia Venafro (Text), Thomas Lüthi (Fotos)

Hübsch, gewitzt – und nicht auf den Kopf gefallen: Dieser süsse Blondschopf ist das Schätzeli von Schellen-Ursli (ab morgen im Kino). Im Film von Oscarpreisträger Xavier Koller (71) mimt Julia Jeker (12) die beste Freundin von «Uorsin» – ganz nach dem legendären Kinderbuch von Selina Chönz (1910–2000) und Alois Carigiet (1902–1985). «Meine Figur Seraina ist viel mutiger als ich», sagt Julia. «Ich bin aber frecher.» Sonst seien sich die beiden Bergmädchen sehr ähnlich. «Wir lieben Tiere, sind am liebsten draussen, und wenn wir uns etwas in den Kopf setzen, sind wir hartnäckig!»

Dies merkte auch die Filmcrew: Drei Monate lang stand Julia an der Seite von Schellen-Ursli Jonas Hartmann (12) und dessen Widersacher Laurin ­Michael (12) vor der Kamera. «Der Dreh war amigs mega­streng», sagt Julia. «Besonders als wir um Mitternacht bei eisiger Kälte gefilmt haben.» Regisseur Koller liess die Kinder viel improvisieren. «Xavier sagte, dass wir uns selbst sein und nicht versuchen sollen, uns zu verstellen.»

Julias Feuer für die Schauspielerei lodert auch nach Drehschluss weiter: Seit fünf Wochen übt sie im Prättigau in einer Theatergruppe. Und die Ferien verbringt das Mädchen im Zirkuslager und trainiert auf dem Einrad. Gleichzeitig, als  die letzte Klappe ihres Debütfilms fiel, schaffte Julia den Übertritt ins Gymnasium. «Jetzt muss ich selbständiger sein, habe mehr Ufzgi, und das Italienisch ist anspruchsvoll – darin bin ich nicht so gut», sagt sie. «Statt im Schulzimmer zu sitzen würde ich lieber wieder einen Film drehen. Ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen, als Schauspielerin zu werden.»

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