Er galt als einer der grössten Kino- und Bühnenschauspieler der Schweiz: Bruno Ganz (†77) ist gestern Nacht in Zürich verstorben. Er spielte in zahlreichen Filmen und Theaterinszenierungen und erlangte im deutschsprachigen Raum unter anderem durch seine Rolle als Adolf Hitler in «Der Untergang» 2004 grosse Bekanntheit.
Ganz verliess das Gymnasium kurz vor der Matura und studierte an der heutigen Zürcher Hochschule der Künste Schauspiel. Während fast 50 Jahren stand er auf Theaterbühnen und arbeitete mit Regisseuren wie Peter Zadeck, Peter Stein, Claus Peymann oder Luc Bondy zusammen. Engagements hatte er in Bremen, am Schauspielhaus Zürich, am Wiener Burgtheater oder an der Berliner Schaubühne.
Seine letzte Bühnenrolle spielte Ganz 2012. Zu seinem Abgang vom Theater sagte er der «Welt»: «Keiner von diesen Bundesliga-Erste-Sahne-Regisseuren im deutschen Theater lässt Identifikation zu. Die scheuen das wie der Teufel das Weihwasser. Also habe ich da nichts mehr zu suchen.»
Dem Film blieb Bruno Ganz treu: Zuletzt spielte er 2018 in Lars von Triers (62) «The House That Jack Built». Zu seinen wichtigsten Filmen gehören, neben «Der Untergang», «Brot und Tulpen» (2000) von Silvio Soldini (60), «Der amerikanische Freund» (1977) und «Der Himmel über Berlin» (1987) von Wim Wenders (73), «Nosferatu: Phantom der Nacht» (1979) von Werner Herzog (76), «Night Train to Lisbon» (2013) von Bille August (70) oder «Der Baader-Meinhof-Komplex» (2008) von Uli Edel (71). 2017 spielte Ganz in «Der Trafikant» den Psychoanalytiker Sigmund Freud.
Auch in zahlreichen Schweizer Filmen spielte Bruno Ganz mit, so 1980 in Kurt Gloors «Der Erfinder», «La Provinciale» von Claude Goretta (89), «Dans la ville blanche» von Alain Tanner (89) und «Vitus» von Fredi M. Murer (78). 2015 spielte Bruno Ganz den gutmütigen Alpöhi in Alain Gsponers (42) Film «Heidi». Ein Jahr später war Ganz in «Un Juif pour l'exemple» von Jacob Berger (55) zu sehen.
«Ich kann immer meinen roten Pass dazwischen schieben»
Wie Bruno Ganz 2004 Hitler spielte, löste Begeisterung aus. Der Wurf gelang ihm dank seiner Distanz zu dieser Figur, wie er der «Frankfurter Allgemeinen» sagte: «Dadurch, dass ich Schweizer bin, bin ich mit den moralischen Problemen nicht so kurzgeschlossen. Ich kann immer meinen roten Pass dazwischen schieben. Wenn ich Deutscher wäre, könnte es gut sein, dass ich das nicht würde spielen wollen.»
Für sein Lebenswerk wurden ihm zahlreiche Ehrenpreise verliehen, unter anderem 1996 der Iffland-Ring, die höchste Theaterauszeichnung für Deutschsprachige. 1973 war Ganz «Schauspieler des Jahres», 1991 erhielt er den Hans-Reinhart-Ring der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur.
Für seine filmischen Darstellungen erhielt Ganz den Europäischen Filmpreis (2000, 2004 und 2010), den Schweizer Filmpreis (2000), den Kunstpreis der Stadt Zürich, einen Ehrenleoparden am Festival del film in Locarno (2011), die Goldene Kamera für sein Lebenswerk (2014) und schliesslich 2016 den SwissAward - Lifetime Award für sein Lebenswerk. (kad/SDA)
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