Seit zehn Tagen tuckern sie jetzt schon durchs Land: Rapper Bligg (44) und Sänger Marc Sway (41) sind in ihrem Blaymobil, wie sie ihr Wohnmobil liebevoll getauft haben, auf grosser Schweiz-Tournee. Von Appenzell bis ins Freiburgerland, von Basel bis nach Sitten VS werden sie bis Ende Monat die Fans entzücken. «Die Reise macht riesigen Spass», sagt Bligg. Es sei eine Freude, nach so langer coronabedingter Absenz wieder auf Tuchfühlung mit den Fans zu gehen. Wegen der Pandemie treffen Bligg und Sway ihre Anhänger allerdings nur einzeln oder in kleinen Gruppen.
Ähnlich viel Begeisterung legen die beiden Musiker bei der Entdeckung ihrer Heimat an den Tag. «Man nimmt die Schönheit und die Vielseitigkeit dieses Landes sehr bewusst wahr, wenn man einen solch langen Trip macht», sagt Sway, der bei der Aussicht auf den Brienzersee ins Staunen kam. «Aber auch am Ufer des Klöntalersees im Kanton Glarus ist es fantastisch.»
«Traumhafter Ausblick»
Bligg gerät bei der Erinnerung an die Altstadt von Murten FR ins Schwärmen. Und auch beim Gedanken an den traumhaften Ausblick, den er von der Kathedrale in Freiburg hatte. «In anderen Ländern muss man Hunderte Kilometer fahren, um schöne Gebäude, Seen oder Berge zu sehen. Bei uns in der Schweiz liegt alles ganz nah beieinander. Das wissen zwar alle, aber zwischendurch vergisst man es wieder.»
Euphorisch stimmt die Sänger auch, dass ihr gemeinsames Album «Heimspiel» diese Woche direkt auf Platz 1 der Hitparade stürmte. «Damit haben wir richtig Gas gegeben», sagt Bligg und witzelt: «Könnten wir mit unserem Blaymobil bloss auch so rassig unterwegs sein.» Das Wohnmobil Jahrgang 1993 tue sich mit der Geschwindigkeit bisweilen etwas schwer. «Ausserhalb von Bad Ragaz ging ihm einmal gleich ganz der Schnauf aus», sagt Sway. «Da hat plötzlich die Batterie gestreikt. Wir mussten das Auto anstossen.»
Marc Sway schnarchelt
Andere Stressmomente hatten die beiden auf ihrer Reise bislang keine erlebt. Auch ihre Freundschaft ist durch das enge Zusammenleben im Camper nicht auf die Probe gestellt worden. «Das Einzige, was manchmal nervt, ist Marcs Schnarcherei», sagt Bligg. Ohne Ohrenpfropfen würde er nachts kein Auge schliessen können. «Dafür helfen doch die paar Bierchen, die du jeden Abend wegkippst», stichelt Sway lachend zurück.
5000 Kilometer werden sie am Ende ihrer Tour de Suisse zurückgelegt haben, «voller unvergesslicher Begegnungen und Eindrücke», freuen sich Bligg und Sway auf die nächsten zwei Wochen ihrer «Wiederseh»-Tournee im Blaymobil.