Billiger und bescheidener – Fernsehen hält Versprechen aus Abstimmungskampf gegen No Billag
SRF setzt auf Au-pairs und Stifte

Nationaler – nachhaltiger – günstiger: So heisst die neue Dreifaltigkeit am Leutschenbach. Nachdem sich der Pulverdampf der No-Billag-Abstimmung verzogen hat, werden die Sparversprechungen umgesetzt.
Publiziert: 22.05.2018 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:29 Uhr
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Das Au-pair-Mädchen Alessia (l.) in der ersten Staffel der neuen Doku-Serie «Au Pair», die diesen Sommer auf SRF anläuft.
Foto: SRF
Peter Padrutt und Jean-Claude Galli

Au-pairs sind heiss begehrt: Sie sprechen mehrere Sprachen, sind freundlich, und vor allem kosten sie nicht viel. So möchte sich auch die SRG nach dem Nein zur No-Billag-Initiative präsentieren. Erreicht werden soll das Ziel durch intensive Einsparungen und eine verstärkte nationale Ausrichtung mit Einbindung aller Sprachregionen.

Für diesen Kurs eignet sich kaum etwas besser als vier fleissige junge Leute, die mit Kochlöffeln und Windeln den Röstigraben überwinden. Die vierteilige Doku-Serie «Au Pair», die vier Jugendliche bei ihrer Arbeit in einem jeweils anderen Landesteil zeigt, ist Teil dieser Strategie: Die Reihe läuft ab dem 9. Juli auf SRF 1. RTS und RSI zeigen die Serie ebenfalls; RTS auch im Sommer, RSI im Herbst.

Den Röstigraben zuschaufeln

«Die Schweiz ist kulturell sehr vielfältig, was bei dieser Doku-Serie veranschaulicht wird», erklärt Monika Balmer, interregionale Produzentin bei SRF.  «Der Sprung über eine Sprachgrenze innerhalb der Schweiz bedeutet für viele bereits einen Sprung in eine fremde Kultur. Wer ein Au-pair-Jahr in der Schweiz absolviert, wird sein Leben lang ein grösseres Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen und Traditionen der anderen Sprachregionen haben», erklärt sie.

Die Serie solle helfen, den Röstigraben zuzuschaufeln: «Sie will dieses Verständnis näherbringen und zum Zusammenhalt und Austausch der Schweizer Bevölkerung beitragen.»

«Im Hause muss beginnen ...» 

Die Gotthelf-Maxime «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland» gilt auch für ein anderes Projekt: Die SRG berichtet neu die ganze Woche auf ihren Radio-, TV- und Onlinekanälen in allen Sprachregionen von den Berufsmeisterschaften Swiss Skills im September. Die Botschaft: Handwerk hat goldenen Boden und ist immer gefragt. Höhepunkt ist eine Live-Übertragung des letzten Wettkampftags.

Keine teuren Zeitreisen mehr

Die nationale Ausrichtung hat aber nicht nur einen verstärkten Zusammenhalt zum Ziel – sie birgt gleichzeitig beträchtliches Sparpotenzial. Um nicht weniger als 100 Millionen Franken muss die SRG herunterfahren: Statt teurer Zeitreisen ins Mittelalter wie 2017 mit «Im Schatten der Burg» mit Katharina Locher (32) oder des Sahlenweidli-Klamauks wird dieses Jahr auf den Spuren von Thomas Cook der Schweizer Tourismus beleuchtet – ab dem 16. Juli drei Wochen lang.

Eine neue Programmstruktur am Mittwoch soll ebenfalls für mehr Nachhaltigkeit und tiefere Kosten sorgen: So wird die «Rundschau» neu auf 20.05 Uhr vorgezogen. Eine Stunde später folgen voraussichtlich Dok-Filme – aus allen Landesteilen. 

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