Besucher wollen am Open Air Frauenfeld Komfort
12'800 Franken fürs Luxus-Bungalow

Das Open Air Frauenfeld geht in den letzten Tag. Während einigen Besuchern der Rücken vom harten Zeltboden schmerzt, lassen es sich andere in wahren Open-Air-Luxusoasen gut gehen. Sie legten kräftig hin für Wohlfühl-Bungalows.
Publiziert: 13.07.2019 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2019 um 23:08 Uhr
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Am diesjährigen Open Air Frauenfeld war wieder was los.
Foto: Keystone

Die Nachfrage nach VIP-Angeboten am Open Air in Frauenfeld sei gross, berichtet das «St. Galler Tagblatt». Für hartgesottene Open-Air-Gänger gehört es zum guten Ton, nach den Festivaltagen auch etwas abgekämpft auszusehen. Andere wollen nur entspannen, auf keinen Komfort verzichten und sich auch den Aufwand vom Zeltaufbauen ersparen: Sie blättern 12'800 Franken für einen achtplätzigen Bungalow hin.

Weisse Bettwäsche, Liegestühle und Sonnenterrasse: Die «White Mansion» am Open Air von Frauenfeld kostet 12'800 Franken für acht Leute. Dafür gibts auch eine Relax-Ecke, Pingpong-Tische, Whirlpool - plus saubere WCs und einen trockenen Schlafplatz, was laut Wetterfrosch gerade morgen Sonntag gelegen kommen kann. Und natürlich Badetücher, Pflegeprodukte, eine eigene Rezeption und das VIP-Ticket.

Die Veranstalter nennen die «Premium Packages» eine «Komfortzone während vier Tagen Festivalwahnsinn: Die mit Abstand gechillteste Art, sich Europas grösstes Hip Hop Festival zu gönnen – mit exklusivem Premium Feeling.» Und jedes einzelne dieser VIP-Angebote ist ausverkauft.

Festivalwahnsinn, doch wie im Hotel

«Premium Packages» sind nicht nur für Warmduscher, die inmitten von Jubel und Trubel geschützte Festivalatmosphäre geniessen wollen. Das «Tagblatt» sprach mit Melanie Giger und Kevin Siegrist aus Solothurn, die sich die etwas preisgünstigere «Blue Suite» für noch 2000 Franken gönnten - mit noch mit Tisch vor ihrem Container. Sie reisten leicht an, ohne sperriges Zeltgepäck. Melanie trug allein ihr pinkes Köfferchen. «Das Geld lohnt sich», sagen die beiden. «Es gibt hier nur Vorteile.» Sie werden auch nächstes Jahr dasselbe buchen.

Wer nicht das Budget für die «White Mansion» oder «Blue Suite» hat, dem sei «Glamping» empfohlen, ein Wortspiel aus «glamorous» und «camping». Glamping in Frauenfeld, das ist ein knallgelbes Zelt, dessen Farbe garantiert jeden Morgenkoller in Luft auflöst. Ganze 1400 Franken, also 700 Franken pro Person, kostet eines der Zelte, die sich wie ein kleines gelbes Meer ausbreiten. Mit dazu gibts Luftmatratze, Schlafsack, Klappstuhl, Solarlampe und Stromanschluss. Weit komfortabler als in der «Favela»-Zeltstadt der übrigen Festivalbesucher.

Die Premium-Kunden sind einer Meinung: Sie haben keine Lust, alles von Zuhause mitzuschleppen. Im gehobenen Premium-Bereich ists wie im Hotel, man kriegt sogar ein Necessaire mit Kosmetikprodukten. Die Nachfrage nach den Angeboten sei ungebrochen, versichern die Veranstalter. Und das Zückerchen gibts zum Schluss: Es gehört nichts aufgeräumt und zurück nach Hause geschleppt. Melanie hat allein, als komme sie von Strandferien zurück, ihr pinkes Köfferchen dabei. (kes)

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