Sie lebt ihren amerikanischen Traum – nachdem sie ihn eigentlich längst ausgeträumt hatte. Sängerin Jaël (37) ist mit Gitarrist Domi Schreiber (43) und Pianist Cédric Monnier (39) auf Acoustic-Tour durch die USA. Nach einem begeisternden Auftritt in Castle Rock, Colorado, und Studioaufnahmen in Denver folgt heute der Höhepunkt: Das Konzert in der Union Hall in Brooklyn, New York.
BLICK traf Jaël kurz vor dem Abflug: «Es ist irgendwie verrückt. Lange war es mein Ziel, in den USA zu spielen. Und als dieses Ziel in weite Ferne gerückt schien und für mich nicht mehr so wichtig war, wird es wahr.»
Nach der Auflösung ihrer Band Lunik brachte Jaël letztes Jahr mit «Shuffle the Cards» ihr erstes Solo-Album heraus. «Aber plötzlich hatte ich Lust, diese Elektropop-Songs live akustisch zu spielen», so die Bernerin, die zu Hause gerne grosse Singer-Songwriter wie Leonard Cohen (82) oder Johnny Cash († 71) hört.
Die Idee, dass nur drei Leute auf der Bühne stehen, überzeugt. Nach den Auftritten in den USA sowie Konzerten in England setzt Jaël die Tournee ab Donnerstag in der Schweiz und Deutschland fort. Dazu erscheint ab 24. Oktober die «Acoustic»-Live-CD mit den Solo-Songs und Hits ihrer beiden früheren Bands Lunik und MiNa.
«Live zu spielen, macht mich einfach glücklich», so Jaël. Abseits der Tour führt die
verheiratete Musikerin mittlerweile ein geregelteres Leben. «Ich bin älter geworden», sagt sie. Lachend fügt sie an: «Plötzlich gehe ich abends um zehn Uhr ins Bett. Morgens um sechs stehe ich auf, meditiere und frühstücke. Danach mache ich Musik, gehe Joggen, Mittag essen und dann mache ich wieder Musik. Eigentlich ist mein Leben richtig langweilig.» Doch auf der Bühne bleibt sie immer noch wild.