Fannie Lüscher (40) verfolgte ihre Ziele immer mit voller Kraft. Als die Bernerin Model werden wollte, meldete sie sich beim Wettbewerb der «schönsten Nachbarin der Schweiz» an, den Blick mit dem deutschen Magazin «Maxim» veranstaltete. 2006 wurde sie von der Leserschaft zur Siegerin gewählt. «Es war eine schöne, aufregende Zeit, doch ich wollte mehr von meiner Tiefe zeigen und von meiner Leidenschaft für die Musik», sagt sie.
So zog sie weg von den Kameras, aus der Schweiz und direkt hinters Mikrofon. Drei Jahre später unterschrieb sie einen Vertrag als Singer/Songwriterin bei Universal Deutschland, zog nach Berlin, stand fortan unter dem Namen Fannie L auf der Bühne. Alles ging gut, sie war erfolgreich.
Sie teilte sich die Bühne mit den Stars
Doch die Pandemie hat auch bei ihr alles durcheinandergebracht. «In den zwei Jahren habe ich all mein gespartes Geld verloren», sagt sie zu Blick. Es war Glück im Unglück. «Im Juni 2020 wurde ich von Ingo Politz, der unter anderem die Band Silbermond gross gemacht hat, angeschrieben und in sein Berliner Studio eingeladen.» Noch heute ist er ihr Produzent.
Vor zwei Jahren gründete sie mit Gitarrist Freddy Hau (40) das Duo 2Welten. «Wir machten deutsche Popmusik für Erwachsene», sagt sie. Das Duo teilte sich die Bühne mit Ben Zucker (40), Giovanni Zarrella (45) und der Band Glasperlenspiel, «was supercool war», wie sie schwärmt. Dann der Dämpfer, im Februar verliess Hau (40) das Duo.
Mehr als 100'000 Tiktok-Aufrufe
Seit da hat sie sich wieder neu erfunden. Das Duo ist Geschichte, das L ist weg. In den vergangenen Wochen tourte sie als Fannie – auch durch die Schweiz, was für sie seit langem ein Bedürfnis gewesen sei. Auch fürs neue Jahr plant sie, in ihrer Heimat zu spielen. «Obwohl es nicht einfach ist in der heutigen Streaming-Zeit, mit Mainstream-Pop Fuss zu fassen, als mitteljunge Frau ist es noch etwas schwieriger.» Doch sie merke bei Liveshows und auf Social Media, dass ihre Musik viele Menschen anspreche. Ihr Hit «Was man nicht sagt» wurde auf Tiktok schon über 100'000-mal aufgerufen.
Privat ist sie seit 2017 mit dem Polizisten Jeff Wilkens (33) verheiratet «und immer noch sehr glücklich», sagt sie, die seit da seinen Namen trägt. Am liebsten hätte das Paar ein Kind. «Wir bleiben zuversichtlich, dass das klappen wird.» Eine dauerhafte Rückkehr in die Schweiz sei ein Thema, aber noch nicht jetzt. «Berlin bietet so viele Möglichkeiten, sich kreativ verwirklichen zu können. Man ist hier am Puls der Zeit.» In ihrer Heimat liebt sie «die Natur, das Essen und die Sauberkeit». «Hier habe ich das Gefühl, ausatmen zu können.»
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