Es sollte heute Abend eine ganz und gar fröhliche Jahreszeiten-Show aus dem Liechtensteinischen werden: Nik Hartmann (46) wollte sich in seiner Sendung «SRF bi de Lüt – Herbstfest» (SRF 1, 20.05 Uhr) einfach locker mit seinen Gästen unterhalten. In Vaduz dabei sind auch Ex-Skirennfahrer Marco Büchel (47) und Sängerin Francine Jordi (41). Doch in die heitere Stimmung wird sich heute Abend auch Trauer mischen. Denn in Hartmanns Sendung von unterhalb des fürstlichen Schlosses fehlt ein Gast: der berühmte Liechtensteiner Peter Sprenger (†64). Zwar taucht er noch einmal in seiner ganzen Lebendigkeit auf, er verstarb jedoch vor Wochen bei einem tragischen Bergunfall.
Tödlich am Grauspitz verunglückt
Der erfahrene Bergsteiger und profilierte ehemalige Politiker aus Triesen (FL) verunglückte auf einer Tour zum höchsten Berg im Fürstentum tödlich: auf dem Grat zwischen Schwarzhorn und Hinter Grauspitz. Unheimlich ist, dass Nik Hartmann mit Sprenger am 18. September, also nur ein paar Wochen zuvor, eine ähnliche Route am Grauspitz bezwang. Der Beitrag ist heute Abend in der Sendung zu sehen. Hartmann erinnert sich: «Ich durfte damals einen tollen Menschen kennenlernen. Er erzählte mir beim Hochkraxeln begeistert von seinen Touren, die ihn auf viele hohe Gipfel dieser Erde führten.»
Peter Sprenger war ein erfahrener Alpinist. Im Mai 2012 bestieg er als erster Liechtensteiner den Mount Everest. «Der Berg gehört dir erst, wenn du wieder gesund unten angekommen bist», sagte er damals auf dem Dach der Welt. Und ergänzte später: «Einmal mussten wir in Alaska nach einem Schneesturm vom Helikopter gerettet werden, seitdem bin ich vorsichtiger geworden.»
Am Berg zum Freund geworden
Nun ist ihm ausgerechnet sein Hausberg zum Verhängnis geworden. Hartmann lernte auf seiner Tour einen spannenden, weltgewandten Menschen kennen. «Ich erlebe immer wieder, dass man auf Wanderschaft tiefe Gespräche führt und in kürzester Zeit einen Unbekannten gernbekommen kann. Die Liebe zu den Bergen verband auch uns beide», sagt er.
«Wir stehen in Kontakt mit der Familie und in Absprache mit ihr senden wir unsere gemeinsame Tour zum Grauspitz. Nur zu gerne hätte ich Peter Sprenger live in der Sendung begrüsst. Doch jetzt wird unser Film über die gemeinsame Kletterei ein Abschied für immer», sagt Hartmann. Und nach einer Pause fügt er an: «Ich denke fest an die Familie und wünsche ihr Kraft in dieser dunklen Zeit.»
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