Wenn die Prominenz nach Zermatt kommt, ist ein Besuch bei ihm Pflicht: Mit seinem Restaurant «Chez Heini» hat sich der Kult-Wirt Dan Daniell (61) einen Ruf gemacht, der weit über das Mattertal hinausgeht. Auch in der 34. Wintersaison wird das Lokal über die Festtage rege besucht.
Internationale und nationale Stars wie die Abba-Sängerin Anni-Frid Lyngstad (77), der britische Prinz Edward (58), Beatrice Egli (34) oder Umberto Tozzi (70) kehren immer wieder gern beim Walliser Unikum ein. Dafür verantwortlich sind nicht nur seine Lamm-Spezialitäten, sondern auch der Gastronom selbst. «Ich war schon immer ein schräger Vogel», sagt Urs Biner, wie Dan Daniell bürgerlich heisst, und lacht.
«Die Einheimischen lästerten, bei mir sehe es aus wie an einer Beerdigung»
Angefangen hat alles 1988, als er das 1972 von seinem Vater erbaute Lokal übernahm. Durch seine Kochlehre in Genf und seine Arbeit in diversen Hotels in Paris, Lausanne und London brachte er urbanen Einflüsse mit nach Zermatt. «Ich war der Erste hier im Ort, der die Tische schwarz deckte. Die Einheimischen tuschelten, es sehe aus wie an einer Beerdigung.» Die Suppen serviert er heute in High Heels, auch kulinarisch tobt er sich gern aus. «Wenn ich mir in den Kopf gesetzt habe, Fisch mit Aprikosenkonfitüre zu kombinieren, müssen wir das testen.»
Mit seinem Konzept hat Dan Daniell Erfolg. Die Prominenz schätzt die ausgelassenen Abende, für die das «Chez Heini» bekannt ist. «So manch ein Gast konnte hier nicht mehr gerade rauslaufen», sagt Biner, der selbst keinen Tropfen Alkohol trinkt. «Der amerikanische Schauspieler Stanley Tucci (62) kam einen Tag nach seinem Restaurantbesuch wieder vorbei, um nüchtern für ein Erinnerungsfoto zu posieren.»
Um 22.30 Uhr stimmt er Musik an
Zu Beginn der Corona-Pandemie, als er sein Lokal nur wenige Wochen öffnen konnte, widmete sich der Wirt seinen «Wolli»-Kinderbüchern und der Musik. Seit Jahrzehnten bringt er immer wieder Lieder heraus, im Musikstudio von Baschi (36) nahm er zuletzt das Album «Made in Zermatt» auf. «Ich dachte eigentlich, das ist mein letztes», sagt er. «Aber die Musik ist meine Leidenschaft.» Vor kurzem war er wieder in Österreich unterwegs, um an neuen Titeln zu arbeiten.
Gut für ihn: Sein Lokal ist auch seine Bühne. Pünktlich um 22.30 Uhr gehen im «Chez Heini» jeweils die Standlichter aus und die Diskobeleuchtung an. «Mein Zermatt, du bist die Schönste», singt der Gastronom in seinem Gassenhauer. Seinem Heimatdorf widmete er schon mehrere Lieder. «Hier könnte ich nie weg. Das Matterhorn lässt mich nicht los», sagt er. «Umso schöner, dass die Welt bei mir zu Gast ist.»
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