Heute Donnerstag wird der Berner Oberländer Sänger, Komponist und Pianist Hanery Amman 65. Doch Grund zum Feiern gibt es keinen – im Gegenteil. Amman hat traurige Nachrichten für seine Fangemeinde. «Der Lungenkrebs ist zurück. Es steht sehr ernst um mich. Ich hoffe nicht, dass ich mich schon bald von euch verabschieden muss. Aber es wird wohl passieren», sagt er gegenüber BLICK. Er macht eine Pause, fügt an: «Trotzdem gebe ich noch nicht auf.»
Im Sommer kam alles überraschend. «Leichter Husten, Schwächegefühl, zuerst dachte ich, es sei nur eine blöde Grippe.» Amman lebt seit 2011 nur noch mit einem Lungenflügel. Damals war der Krebsbefall rechts, diese Hälfte wurde operativ entfernt. Doch jetzt ist auch die linke Seite betroffen. «Es ist ein kleines, heimtückisches Karzinom. Und ich habe bereits Ableger in der Leber, den Nieren und vor allem in den Knochen. Das ist das Schlimmste. Denn hier kann man fast nichts machen.»
Das Telefon mit Polo Hofers Witwe
Die definitiven Abklärungen wurden im Zürcher Unispital getroffen, zwei Wochen lag er dort. Inzwischen kann er sich im Spital Thun behandeln lassen. «Das ist für mich eine grosse Erleichterung, da ich in Interlaken wohne. So bin ich in der Nähe meiner Liebsten, vor allem meiner Schwester.»
Wie schlimm es um ihn steht, hat er ein paar Tage nach dem Tod seines Freundes Polo Hofer (†72) Ende Juli dieses Jahres erfahren: «Ich habe noch mit seiner Witwe Alice telefoniert. Wir waren beide traurig. Ich habe erleben müssen, was mit ihm passiert ist. Und jetzt bin ich dran.»
Amman hat noch einen grossen Wunsch
Amman hat drei Chemotherapie-Zyklen hinter sich. Vor zwei Wochen fühlte er sich so schwach, dass er fast nicht mehr aus dem Bett kam. «Ich konnte kaum noch gehen. 12 Kilo habe ich abgenommen.» In nächster Zeit sei noch eine Immuntherapie geplant. «Die Ärzte wollen die Behandlungen so lange wie möglich fortführen. Sie geben alles für mich.»
Amman ist ins Grübeln gekommen. «Ich habe mich gefragt: Was habe ich falsch gemacht? Vermutlich nichts. Es gibt so viele Menschen, die an Krebs erkranken. Ich bin nicht alleine.» 25 Konzerte musste er absagen. Doch einen letzten grossen Wunsch hat er: «Ich habe ja noch zwei Alben aufgenommen. Vor allem eine Platte mit vielen Pianoklängen liegt mir am Herzen. Ich reisse mich zusammen, mobilisiere alle Kräfte, dieses Projekt muss einfach fertig werden. Es ist mein schönstes, da ist überall mein Stempel drauf.»
Seinen 65. Geburtstag verbringt er im Restaurant Anker mit seiner Familie. «Alle sind so lieb zu mir. Vielleicht schaffen wir es, meine Krankheit eine Weile zu vergessen.»
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt. Amman sagt: «Ich habe in den letzten Jahren schon so viel durchgemacht. Ich bin ein Kämpfer – und die Musik wird mir eine Hilfe sein.»
Hanery Amman wurde am 2. November 1952 in Interlaken BE geboren und war Mitbegründer der Berner Mundartrockgruppe Rumpelstilz, zusammen mit seinem Freund und Weggefährten Polo Hofer. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit.
Amman gilt als einer der besten und kreativsten Pianisten der Schweiz und eigentlicher Tastenvirtuose. Aus seiner Feder stammen Kompositionen wie «D’Rosmarie und I» oder «Teddybär». Der Song «Alperose» wurde 2006 vom Schweizer Fernsehpublikum zum «Grössten Schweizer Hit» aller Zeiten erkoren.
2009 wurde das frühere Flückmätteli in Interlaken zum Amman-Hofer-Platz umbenannt.
Hanery Amman wurde am 2. November 1952 in Interlaken BE geboren und war Mitbegründer der Berner Mundartrockgruppe Rumpelstilz, zusammen mit seinem Freund und Weggefährten Polo Hofer. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit.
Amman gilt als einer der besten und kreativsten Pianisten der Schweiz und eigentlicher Tastenvirtuose. Aus seiner Feder stammen Kompositionen wie «D’Rosmarie und I» oder «Teddybär». Der Song «Alperose» wurde 2006 vom Schweizer Fernsehpublikum zum «Grössten Schweizer Hit» aller Zeiten erkoren.
2009 wurde das frühere Flückmätteli in Interlaken zum Amman-Hofer-Platz umbenannt.