Bei Andrea Berger zu Hause
Die schöne Miss Handicap

Andrea macht Mut: So fröhlich meistert die junge Miss Handicap ihr Leben. «Ich fühle mich nicht eingeschränkt», sagt sie.
Publiziert: 02.12.2014 um 22:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 01:25 Uhr
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«Ich fühle mich nicht eingeschränkt.» Andrea Berger über ihre Behinderung.
Foto: Karl-Heinz Hug
Von Tino Büschlen

Die Augen funkeln: Seit der Wahl zur Miss Handicap vor gut einem Monat befindet sich Andrea Berger (20) auf der Erfolgswelle. «Ich bekomme unzählige positive Reaktionen von Menschen – ob mit oder ohne Behinderung», sagt die Bernerin aus Schwarzenburg. «Das ist genau, was ich mit meinem Amt erreichen möchte: Die Lücken zwischen Menschen schliessen – ob mit oder ohne Handicap.»

Andrea Berger leidet an einer seltenen Nerven-Muskel-Krankheit

Die Kauffrau leidet an peripherer Polyneuropathie, einer seltenen Nerven-Muskel-Krankheit. «Ich habe weniger Muskeln an den Unterarmen und Unterschenkeln», erklärt Andrea Berger. Deshalb hat sie bei gewissen Bewegungen wie dem Öffnen eines Joghurts Probleme mit der Feinmotorik. Und an beiden Beinen trägt Andrea Berger Schienen – sonst würde sie beim Gehen einknicken. Trotzdem sagt die schöne Miss: «Ich fühle mich nicht eingeschränkt. Ich kenne nichts anderes, bin mit der Behinderung aufgewachsen. Sie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin.»

«Alle Menschen sollen sich mit Respekt begegnen»

Mit Mama Susanne (49) und Schwester Timea (12) lebt Andrea in Schwarzenburg in einem Frauenhaushalt. «Bei uns wirds nie langweilig. Und abends sitzen wir immer noch zusammen und erzählen uns das Neuste», sagt die Miss.

Der heutige Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ist für Andrea Berger auch Gelegenheit, ihre Botschaft zu vermitteln: «Alle Menschen sollen sich mit Respekt und ohne Berührungsängste begegnen.»

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