Behinderten-Spruch im «Flitzer»-Film
Schlatter verteidigt Bendrit

Bendrit bezeichnet in seinem Film «Flitzer» eine Idee als «geistig behindert». Damit geht er laut Susanne Stahel, Sprecherin von Pro Infirmis zu weit.
Publiziert: 03.10.2017 um 23:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:20 Uhr
Bendrit bringt mit seinem neuen Film nicht alle zum Lachen.
Foto: Frenetic Films
Manuel Kellerhals

Grosse Aufregung um die neue Schweizer Kino-Produktion «Flitzer». Im Trailer bezeichnet Darsteller und Facebook-Komiker Bendrit Bajra (21) eine Idee als «geistig behindert». Susanne Stahel (49), Sprecherin von Pro Infirmis, ist empört: «Das ist schlicht und einfach diskriminierend.» Sie erwartet, dass die Szene geändert oder gestrichen wird.

«Dadurch wird es lustig»

Beat Schlatter (56), von dessen Filmfigur die «behinderte Idee» stammt, verteidigt seinen Schauspielerkollegen: «Für mich ist die grösste Diskriminierung, wenn man Behinderte ausgrenzt.» Das gelte auch beim Humor. «Bendrits Figur sagt den Satz nicht zu einem Menschen mit geistiger Behinderung. Das würde natürlich nicht gehen. Er sagt es zu einem Lehrer. Und dadurch wird es lustig.»

Schlatter selbst habe jahrelange Erfahrung mit dem Umgang mit Schwerstbehinderten: «Meine Mutter war am Ende selbst schwer behindert und ich habe sie drei Jahre lang gepflegt. Deshalb weiss ich, was ich mir erlauben kann, wenn es um Witze um Behinderte geht.»

Authentische Sprache sei wichtig

«Flitzer»-Regisseur Peter Luisi (42) sagt, der Spruch sei ein Vorschlag von Bendrit selber gewesen. Er wird nicht herausgeschnitten. «Wir haben lange darüber diskutiert», erklärt Schlatter. Man habe sich dann aber dafür entschieden, die Szene zu lassen. «So reden nun mal die Secondos von heute. Wir wollen keine realitätsfremden Szenen zeigen. Die Situationen müssen aus dem Leben gegriffen sein.»

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