Schauspieler Beat Schlatter (58): Fleisch vom Hof
«Jeden Tag Fleisch, das brauche ich nicht, zweimal die Woche reicht mir. Dafür ist es mir wichtig, dass ich weiss, wo das Fleisch für meinen Braten herkommt. Darum bestelle ich oft von einem Hofladen in Ossingen im Zürcher Weinland oder gehe zum Metzger meines Vertrauens im Quartier. Er fragt mich am nächsten Tag, wie das Ragout gelungen ist, und wir tauschen Rezepte aus. Ich mag den persönlichen Kontakt. Dreimal die Woche ist im Zürcher Kreis 1 Markt, dort hole ich alles, was ich zum Kochen brauche. So bekomme ich Gemüse, das am Tag vorher noch im Boden steckte. Und man bekommt Gluscht auf Neues: Randen waren früher nicht so mein Ding, bis mir der Gemüsebauer erzählt hat, dass rohe Randen als Aufputschmittel für Pferde benutzt werden – seither esse ich das viel lieber.»
Schauspielerin Tamara Cantieni (46): Kichererbsen und Linsen
«Beim Fleisch hatte ich schon lange reduziert, seit einem Jahr verzichte ich ganz darauf. Meine Motivation ist die Liebe zu Tieren. Ich habe keine Lust, Massentierhaltung zu unterstützen. Auch bin ich kein grosser Fan von Milch- und Käseprodukten. Am ehesten kommt bei mir Hüttenkäse oder Mozzarella auf den Salat, damit ich genug Proteine auf dem Speiseplan habe. Seit ich vegetarisch esse, achte ich auf Eiweissquellen wie Kichererbsen oder Linsen. Fleischersatzprodukte sind nicht so mein Ding, weil sie oft stark verarbeitet und mit Zusatzstoffen angereichert sind. Wenn ich zum Essen eingeladen bin, reichen mir die Beilagen, ich will niemandem Umstände bereiten. Mein Mann und meine Kinder essen weiterhin Fleisch, sie müssen es allerdings selber zubereiten.»
Fitness-Coach Dave Dollé (50): Honig statt Zucker
«Milch gibts bei mir schon seit 20 Jahren nicht mehr, seither habe ich nie mehr eine Schnuddernase. Dafür esse ich Haferflocken mit Kokosmilch, manchmal lasse ich das Frühstück auch weg. Nicht wegen der Kalorien, sondern wegen der Gesundheit. Dafür koche ich zweimal am Tag, wenn möglich mit regionalen und saisonalen Produkten und am liebsten mit Weidefleisch, aber auch Poulet und Fisch. Bei mir daheim gibts Honig statt Zucker und keine Fertigprodukte oder Saucen, wegen des Glutens. Auswärts bin ich nicht so streng und gönne mir mal Fast Food oder Pasta. Aber Kohlenhydrate muss man sich verdienen!»
Vegan-Pionierin Lauren Wildbolz (38): Bloss nichts Tierisches
«Seit ich als 14-Jährige eine Broschüre über Massentierhaltung gelesen habe, war für mich fertig mit Fleisch. Inzwischen bin schon zwölf Jahre Veganerin, und mir fehlt absolut nichts. Ich koche sehr abwechslungsreich, es gibt immer ein warmes Frühstück mit Hafer, Griess oder Hirse. Bei den Hauptmahlzeiten sind proteinreiche Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen wichtig und natürlich saisonales Gemüse. Bei meinen Caterings möchte ich mit opulenten Buffets zeigen, wie vielfältig Essen ohne tierische Produkte sein kann. Darauf verzichte ich übrigens auch bei meiner Bekleidung. Meine sechsjährige Tochter darf Fleisch essen, einfach nicht bei mir daheim, dafür auswärts. Auch wenn ich damit die Fleischindustrie unterstütze – und das tue ich ungern –, aber sie soll ihre eigenen Entscheidungen treffen dürfen.»