Nach zwei Jahren coronabedingtem Unterbruch kann das Basel Tattoo ab Freitag seinen 15. Geburtstag feiern. Auf dem Kasernenareal werden Massen von Dudelsack-Bläsern, royale Blasmusik-Formationen und sogar Freiburger Kühe ihre Aufwartung machen.
Mit von der Partie sein werden natürlich die Lokalmatadore des Top Secret Drum Corps. Mitte Mai hatten die Basler Spitzentrommler noch beim Thronjubiläum der britischen Queen aufgespielt. Quasi im Austausch kommen nun auch Musiker der Band of Her Majesty's Welsh Guards nach Basel. Eine weitere königliche Formation wird aus Norwegen anreisen.
Eine Herde von Freiburger Kühen
Mit «Swissness, Royals und viel Dudelsack» umriss Basel-Tattoo-Gründer und Produzent Eric Julliard das Programm. Für Swissness werden neben den Top-Secret-Tambouren die Musikerinnen und Musiker der Swiss Army Central Band und eine kleine Herde von Freiburger Kühen sorgen, die zum «Le Ranz des vaches» in die Arena trotten.
Markenzeichen und Höhepunkt aller Tattoo-Veranstaltungen bleiben aber die Dudelsack-Formationen und -Solos, von denen es an der Jubiläumsausgabe ganz schön viel zu erleben geben wird. Neben Formationen aus Grossbritannien, Kanada, Australien, Malta und Südafrika wird auch eine Schweizer Band zum 200-köpfigen Auftritt der Massed Pipers and Drums aufmarschieren.
Dudelsack-Klänge wird es auch aus Indien zu hören geben – schriller und schneller als das schottische Original, wie es heisst. Und schliesslich werden die Red Hot Chilli Pipers mit rockigen Dudelsack-Klängen eine Gruppe von rund 50 Highland-Dancer begleiten.
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Wie an der Medienkonferenz zu erfahren war, ist der Vorverkauf gut angelaufen. Vier Tage vor der Premiere seien bereits 73 Prozent der fast 85'000 Tickets verkauft. Als gute Nachricht verkündeten die Verantwortlichen, dass das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport die Schirmherrschaft über das Basel Tattoo um fünf Jahre verlängert hat.
«Gute musikalische Unterhaltung»
Auch wenn viele auftretende Formationen ihre Wurzeln in den jeweiligen Armeen haben, versteht sich das Basel Tattoo laut Julliard nicht mehr unbedingt als Militärmusik-Anlass. «Wir bieten in erster Linie gute musikalische Unterhaltung.»
Auf einen speziellen Programmbezug zum Krieg in der Ukraine habe man verzichtet, so Julliard weiter. Er erinnerte daran, dass bei der letzten Ausgabe 2019 eine Formation aus der Ukraine mit von der Partie gewesen war. Und bis Januar sei er noch mit einem russischen Orchester im Gespräch gewesen. Er habe die Verhandlungen aber aus inhaltlichen Gründen noch vor Kriegsausbruch abgebrochen, sodass es ihm erspart geblieben ist, die Formation wieder auszuladen.