Auswanderer-Geschichte
Wie aus einem Aargauer Meitli Miss Ecuador wurde

Vor sechs Jahren berichtete die SF-Sendung «Fernweh» über ein junges Mädchen aus Rothrist, das in Ecuador sein Glück fand. Heute ist Claudia dort ein Star!
Publiziert: 13.07.2012 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:31 Uhr
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Claudia Schiess, letztes Jahr Miss Ecuador, kommt aus Rothrist AG.
Foto: SF
Von Peter Padrutt

Es war einmal ein aufgewecktes, etwas unscheinbares Mädchen, das im SF-Sommerprogamm auffiel. Ihr Name: Claudia Schiess. Mit Mutter Judith und ihrem Vater Juan Roberto, einem auf Galapagos geborenen Schweizer, führte die 16-Jährige aus Rothrist AG ein abenteuerliches Leben auf der zu Ecuador gehörenden Inselgruppe.

Jetzt zeigt die Sendung «Fernweh Souvenirs» (SF 1, Montag, 21.55 Uhr), was aus dem damaligen Teenager geworden ist. Es ist jene Claudia, die letztes Jahr zur Miss Ecuador gekürt wurde. Seither ist bereits wieder viel passiert. Die Krone musste sie kürzlich «mit Tränen in den Augen» abgeben.

«Miss Continente Americano»

«Mein Vater ist eher froh, dass ich wieder ein mehr oder weniger normales ­Leben führe», sagt die heute 22-Jährige, die seit April wieder an der Universidad del Pacífico in der ecuadorianischen Metropole Guayaquil Wirtschaft studiert. Ein normales Leben führt Claudia allerdings nicht: Als Miss Continente Americano unterstützt sie Krebskranke.

«Viele Leute nennen mich deshalb auch ‹reina de corazón› – Königin der Herzen. Das macht mich schon ein wenig stolz», sagt die Aargauerin.

Berühmt ist Claudia auch, weil sie im ecuadorianischen TV werktags als Co-Moderatorin eine Show präsentiert. «Wir bringen News, Koch- und Schönheitstipps, und es wird getanzt», sagt sie. Nur mit ihrem Namen hätten die Leute Mühe – so werde sie «Chips», «Chese» oder «Shies» genannt.

Neben dem Showbiz verfolgt sie noch andere Pläne: Sie will dereinst das Geschäft ihrer Eltern übernehmen – diese verkaufen Navigations- und Sicherheitssysteme. Auch könne sie sich vorstellen, das Hotel Cucuve ihrer Eltern «später einmal zu erweitern und zu vergrössern».

Zurück in die Schweiz möchte sie nicht

Eine Rückkehr in die Schweiz schliesst sie aus. «Bei euch ist es zwar wunderschön, und ich liebe Schoggi. Aber in Ecuador bin ich zu Hause – mit dem Land fühle ich mich verbunden.» Zu ihrem Glück gehört neben der Familie auch Freund Jonathan Castro. «Er ist ruhig, hat mich in hektischen Momenten unterstützt.»

Claudia lebt nach dem Motto «Nunca dejes de soñar!» und «Sí se puede» – «Höre nie auf zu träumen!» und «Ja, wenn man will, so kann man.» Bisher hats ganz gut geklappt. 

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