BLICK war die erste Schweizer Zeitung, die aktuellen Fotos von Grossereignissen viel Platz einräumte und Bilder auf der Frontseite druckte. Jetzt sind Hunderte dieser Fotos in einer Ausstellung im Stadtmuseum Aarau ausgestellt. «BLICK hat das optische Gedächtnis der Schweiz geprägt», sagt Museumschefin Kaba Rössler (57). Die ausgestellten Fotos wurden aus den rund sieben Millionen Bildern des Ringier-Bildarchivs ausgesucht, das heute im Aargauer Staatsarchiv liegt.
Keine Geschichte ohne Fotos
«Es gab keine Geschichte ohne Fotos», erinnert sich Josef Ritler (77), der von 1963 bis 2003 auf der ganzen Welt als Fotograf und Reporter für BLICK unterwegs war. Die BLICK-Reporter und Fotografen erhielten stets die neusten technischen Ausrüstungen. So 1967 eine Flotte von VW-Variant-Kombis mit Bildfunkanlagen! Und Ritler hatte immer zwei Kameras dabei, fotografierte alles zweimal, damit nichts schiefgehen konnte.
Mobiles Labor
«Am Anfang mussten wir die belichteten Filme selber nach Zürich zum Entwickeln fahren», erzählt er. Später war er mit zwei Blechkoffern unterwegs – seinem mobilen Labor. «In einem Hotelzimmer, in der Badewanne, habe ich die Schwarz-Weiss-Filme entwickelt, die Abzüge gemacht und dann die Fotos in die Redaktion übermittelt.»
Das Beweisbild – eine BLICK-Erfindung
Ritler war auch einer der Ersten mit Autotelefon. So war er ständig erreichbar – «meine Spezialität waren Katastrophen, da musste immer ich als gelernter Fotograf hin». Ein Bild von ihm im Einsatz liegt in der Ausstellung; es bewies, dass ein Reporter vor Ort war, und begleitete oft die Reportage: das Beweisbild – auch das eine BLICK-Erfindung.