Anuk Steffen (10) erobert das Herz von Schauspieler Bruno Ganz (74)
Heidi beisst sich durch

Gestatten, Anuk Steffen! In einem Monat werden alle ihr Gesicht kennen – sie ist das neue Heidi.
Publiziert: 22.11.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:08 Uhr
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Der Film «Heidi» kommt Anfang Dezember in die Schweizer Kinos.
Foto: Tom Lüthi
Von Cinzia Venafro

Ihre dunkelblonde Mähne wurde gestutzt und gefärbt, sie ist die Auserwählte. Gegen 400 Mädchen – alles Bündnerinnen mit unverfälschtem Dialekt – hat sich Anuk Steffen durchgesetzt. «Anfangs wars mir nicht so wichtig, die Rolle zu bekommen», sagt die 10-jährige Churerin. «Aber dann wollte ich unbedingt gewinnen!»

Das letzte Wort hatte der Alpöhi Bruno Ganz (74). Wer sonst. Anuk eroberte das Herz des Schauspielers bereits beim Casting. Der als reserviert geltende Altmeister mochte das quirlige Mädchen auf Anhieb. «Bruno Ganz war total lieb», sagt Anuk Steffen und präzisiert: «Er ist auch mega lustig drauf!»

Sie musste Haare lassen: Die Churerin Anuk Steffen in ihrer ersten grossen Rolle.
Foto: ZVG

Mehr als 20 Drehtage absolvierte die Primarschülerin mit dem internationalen Kinostar. Ihr Film «Heidi» kommt Anfang Dezember in die Schweizer Kinos. Und wo Heidi draufsteht, sind Käufer nicht fern: Regisseur Alain Gsponer (39 wird sein Werk zeitgleich in der Schweiz, Deutschland und Österreich auf 600 Leinwänden zeigen. 2016 spricht Heidi dann auch französisch und italienisch.

Dafür hat Anuk Steffen auch leiden müssen. Bei Wind und Wetter stand sie in Latsch und Sufers im Bündnerland vor der Kamera. «Die Kälte in den Bergen war echt streng zu ertragen.» Als Stadtmädchen habe sie sich zuerst an die Temperaturen auf mehr als 2000 Metern über Meer gewöhnen müssen: In diesem Heidi steckt auch Klara, so wie in jedem modernen Mädchen. Und nun? Will Anuk, wo sie als Schweizer Exportschlager schon bald Furore macht, später wirklich Schauspielerin werden? Das neue Heidi winkt besonnen ab. «Ich schreibe sehr gerne und will alles von der Welt erfahren.» Ihr Berufswunsch: Reporterin! «Weil ich dabei viele interessante Leute kennenlerne.» So wie Bruno Ganz, der wohl nur der Erste von vielen  Menschen war, dessen Herz diese kleine Bündnerin noch erobern wird.

Anuk Steffen und ihre Familie forcieren also keine Schauspiel-Karriere. Und so kehrte der neue Schweizer Kino­star nach Drehschluss wieder zum Unterricht in die Bündner Kantonshauptstadt zurück. «Ich mag eigentlich alles in der Schule», erklärt sie und vergräbt ihren dunklen Lockenkopf in ihrem Lieblingsbuch mit dem Titel «Mein Leben und andere Katastrophen.»

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