Anja Zeidler packt über ihre Doping-Vergangenheit aus
«Das sind Drogen, ich rate jedem davon ab»

Sie pumpte sich zum Muskelprotz auf. Jetzt gesteht Anja Zeidler: «Ich habe gestofft.»
Publiziert: 04.03.2017 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:46 Uhr
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Vor zwei Jahren pumpte sich Anja dank Steroiden auf 80 Kilo auf.
Foto: ZVG

Immer grösser, immer stärker, immer extremer: Anja Zeidler (23) pumpte sich innert kürzester Zeit vom Fitnessmodel zur Bodybuilderin auf. Bei einer Grösse von 1,76 Meter stählte sich die Luzernerin auf 80 Kilo, träumte von den grossen «Arnold's Classics» in den USA.

Dann plötzlich der Knall: Vor einem guten Jahr enthüllt sie gegenüber «Sonntagsblick», dass Bodybuilding sie krank gemacht habe. Damals schob sie die Schuld der einseitigen Ernährung zu: «Ich ass sehr strikt, keinen Zucker, nur wenige Kohlenhydrate und trank keinen Schluck Alkohol.» Anja liess die Luft raus, halbierte ihren Trainingsplan, nahm 22 Kilo ab. Jetzt macht sie reinen Tisch.

Ohne gehts nicht

«Ich habe gestofft», enthüllt die gelernte Coiffeuse unverblümt auf Social Media. Mit «Stoff» meint sie Steroide wie Anabolika. Sie habe als Fitness-Model angefangen. «Dann bin ich zu tief reingerutscht und habe Wettkämpfe gemacht.» Dort habe man ihr gesagt, dass es ohne nicht geht. «In gewissen Spitzensportarten muss man mit Doping nachhelfen. So war das auch bei mir», sagt Zeidler. «Ich war der Überzeugung, dass ich das machen will, weil ich damit viel erreichen kann.» Denn: «Irgendwie war ich nie gut genug.»

Doch Anja pumpte sich damit nicht nur zum Muskelprotz auf. Sie spürte auch Nebenwirkungen. «Meine Stimme war extrem tief. Meine Haut war alles andere als rein. Mein Gesicht war markant, meine Psyche komplett anders», so Anja. Familie und Freunde habe sie nicht angelogen. «Die wussten, dass ich das machte.» 

«Das sind Drogen»

Als sie 80 Kilo wiegt, hält ihr eine Freundin den Spiegel vor. «Sie sagte: Anja, du bist nicht mehr du selber. Da habe ich mich gefragt: Was mach ich da eigentlich?» Heute will sie ihre Anhänger vor Steroiden warnen. «Das sind Drogen. Ich rate jedem davon ab.» «Ich war nicht glücklich.»

Vor zwei Jahren habe sie mit dem «Stoff» abgeschlossen. «Ich will ein Vorbild sein für die, die fit und gesund sein wollen.» (meg/bnr)

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