Anja Leuenbergers traurige Body-Beichte
«Mir wurde mehrmals gesagt, wie fett ich bin»

Selten sprach Anja Leuenberger so offen über die Schattenseiten des Model-Jobs: Sie verrät in einem Youtube-Video, dass sie als Nachwuchstalent wegen ihrer Figur von mehreren Agenturen abgelehnt wurde.
Publiziert: 30.06.2017 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:11 Uhr
«Ich wurde als fett abgestempelt»
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Anja Leuenbergers Beichte:«Ich wurde als fett abgestempelt»

Seit Jahren ist Topmodel Anja Leuenberger (24) international erfolgreich im Geschäft, arbeitet für Luxusbrands wie Dolce & Gabbana oder Moschino. Noch vor zehn Jahren war alles anders: Diverse Agenturen lehnten Leuenberger ab – wegen ihrer Figur. Auf ihrem Youtube-Channel «Be Vegan With Anja» spricht das Model offen über Bodyshaming und ihre negativen Erfahrungen, die sie in der Branche sammelte.

Anja Leuenberger: Modelagenturen fanden sie «zu fett».
Foto: Instagram

«Es brauchte 24 Jahre, bis ich mich selber und meinen Körper lieben konnte und mich selbst akzeptierte», erklärt die Aargauerin im Video. Sie könne sich noch genau daran erinnern, wie sie sich als 14-jähriges Nachwuchsmodel in Mailand (I) bei einer Model-agentur nach der anderen vorstellte – und wegen ihrer Figur kritisiert wurde. «Mir wurde mehrmals gesagt, wie fett ich bin. Das war ein harter Tag für mich – vier oder fünf Agenturen wiesen mich ab.»

«Ich war schon immer eine dünne Person»

Schliesslich habe Leuenberger doch eine Agentur gefunden, die sie unter Vertrag nahm. «Allerdings nicht ohne ständig zu betonen, was ich nicht tragen soll, weil es meinem Körper nicht steht und das Fett akzentuiert», erzählt sie weiter. «Da gab es kein Fett. Ich war schon immer eine dünne Person. Das erschütterte mich wie ein Erdbeben, ich war wirklich getroffen.»

«Lebte zwei Wochen lang von Bananen und Wasser»

Die Kritik an ihrem Körper habe sie «wie ein Erdbeben erschüttert».
Foto: Dukas

Besonders absurd: Früher wurde Leuenberger wegen ihrer schlanken Figur und ihrer Grösse gehänselt und als «Spargel» verspottet. Umso absurder sei es für sie gewesen, wegen angeblichen Übergewichts abgewiesen zu werden. Weinend habe sie ihren damaligen Manager angerufen, der ihr versicherte, dass sie nicht dick sei. «Aber als unsicherer Teenager nahm ich es persönlich. Ich blieb in Milano und lebte zwei Wochen lang von Bananen und Wasser, bis ich ohnmächtig wurde.»

«Junge Mädchen, junge Models: Bitte esst!»

Noch heute sei sie schockiert, wie viele Models Probleme mit dem Essen hätten. Vor allem während den Fashion Weeks biete sie ihren Kolleginnen, die während mehrerer Stunden nur einen Apfel essen würden, vor den Shows Snacks an. «Ich versuche, die Einstellung von Frauen gegenüber dieser Branche und gegenüber Essen zu ändern. Ich glaube, dass viele Leute ein ungesundes Verhältnis zu Essen haben», sagt Leuenberger. Ihr Appell: «Junge Mädchen, junge Models: Bitte esst! Ihr könnt gesund sein und genug essen.» (kad) 

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