«Ich kränkle ein bisschen», hatte Polo Hofer im August letzten Jahres noch gesagt. Das sei der Grund, weshalb er damals seine erste Vernissage sausen lassen musste. Jetzt ist klar: Um die Schweizer Musik-Legende stand es viel schlimmer. Polo Hofer ist tot. Im Alter von 72 Jahren ist der Rocker am Samstag gestorben, wie SRF berichtet.
Polo Hofer starb am 22. Juli 2017
Noch vor seinem Tod hatte Hofer selber seine Todesanzeige verfasst. Sie beginnt mit den Worten: «I säge: ‹Tschou zäme, es isch schön gsy!›»
Hofer hatte die Nachricht von seinem Abtreten gemäss SRF in seinem Namen verschicken lassen: «Am Samschtig, 22. Juli, churz vor Mitternacht het mys letschte Stündli gschlage und i bi zfriede deheime ygschlafe.»
Ende April 2016 hatte Polo einen Schwächeanfall erlitten und musste notfallmässig ins Spital eingeliefert werden. Mitte Mai kehrte er für einen kurzen TV-Auftritt in die Öffentlichkeit zurück, liess sich danach aber erneut behandeln.
Letzten Sommer wurde der Sänger von seinen Ärzten mit der brutalen Diagnose Lungenkrebs konfrontiert. Monatelang musste er sich einer schweren Chemotherapie unterziehen. Er verlor massiv an Gewicht und brachte kaum mehr 50 Kilos auf die Waage. Die Wohnung verliess er nur für Arztbesuche.
«Ich hatte 40 Jahre Chilbi und Party»
Ob mit seiner Schmetterband oder Rumpelstilz, der gelernte Handlithograf prägte die Schweizer Musikszene wie kaum ein zweiter. Sein Song «Alperose» wurde zum grössten Schweizer Hit aller Zeiten gewählt.
Schon 2006 bangte die Schweiz um Polo National. Damals musste er wegen einer Erkrankung an der Bauchspeicheldrüse notfallmässig ins Berner Inselspital eingeliefert werden. Zehn Tage lag er im Koma. Und 2007 musste er sich ein bösartiges Karzinom am rechten Stimmband entfernen lassen.
2013 wurde der Berner Oberländer wieder von Gesundheitsproblemen geplagt und musste sich in der Klinik Heiligenschwendi erholen.
Damals versuchte Hofers Ehefrau Alice (52) die Fans zu beruhigen: «Es steht um Polo nicht so schlimm. Er leidet seit zehn Jahren an Diabetes und muss jedes Jahr mehrmals in die Klinik, um seine Blutwerte überwachen zu lassen», erklärt sie.
«Ich hatte 40 Jahre Chilbi und Party», meinte Polo Hofer zu seinem Gesundheitszustand. «Das kostet halt etwas. Das Leben ist ein Risiko.»
Der letzte Wunsch von Polo National: Seine Asche soll auf dem Niesen verstreut werden. (red)