Stolze 318 Lebensjahre bringen die Musiker zusammen, doch von Altherrenklub kann noch keine Rede sein. Hart und laut rockten die fünf Herren ihr aus 18 Songs und zwei Zugaben bestehendes Programm herunter.
Allen voran Frontman Angus Young: Der 60-Jährige stolziert zeitenweise noch immer wie ein Kobold auf Ritalin-Entzug über die Bühne. Zusammen mit seinen vier Bandkollegen hält der Leadgitarrist den Sound aber noch immer über die gesamte Konzertdauer von rund zwei Stunden am Kochen und am Dampfen.
Wie immer wenn Rock-Dinos auftreten ist die Setlist für die Fans eine Art Wunschkonzert. Nicht anders bei AC/DC. Neun Songs stammten aus der Bon Scott-Ära. Weitere sechs, darunter fünf vom Album «Back In Black», waren aus der Zeit kurz danach, als der damals unbekannte Brian Johnson neuer Leadsänger wurde.
Am stärksten fuhren beim Publikum die alten Renner ein. Die Band musste nur «Back In Black», «Thunderstruck» oder «Hells Bells» anstimmen und alle Hände waren oben. Nur gerade ein Viertel der total 20 Titel war jünger als 25 Jahre alt. Drei dieser jüngeren Songs finden sich auf dem neusten Album «Rock Or Bust».
Zum Konzertschluss schien dann aber wenigstens das Stadion auseinanderzubersten. Mit «Highway To Hell» und «For Those About To Rock» legte die Band, begleitet von einem riesigen Feuerwerk, ein furioses Finale hin.
Neu mit dabei ist Stevie Young (58), der Neffe von Malcolm Young, der letztes Jahr krankheitsbedingt ersetzt werden musste. Ebenfalls nicht dabei ist Phil Rudd (61). Der Drumer wartet momentan auf seine Urteilsverkündung, statt seine Fans auf Tour zu begeistern. (SDA/kab)