Aeschbacher geht in die letzte Runde
Ein Tränchen zum Abschluss

Was geht in einem TV-Star vor, der noch ein halbes Jahr eine abgesetzte Talk-Show moderieren muss? Für Kurt Aeschbacher (69) ist es kein Muss. Im BLICK erklärt er, was er im nächsten halben Jahr noch vorhat.
Publiziert: 25.08.2018 um 01:13 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:26 Uhr
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Kurt Aeschbacher schliesst mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Kapitel «Aeschbacher».
Foto: Siggi Bucher
Peter Padrutt

38 Jahre lang war er das Aushängeschild des Schweizer Fernsehens – doch dann wurde Kurt Aeschbacher (69) abgesägt. Morgen (SRF 1, 22.10 Uhr) geht er in die letzte Staffel. Was fühlt ein abgesetzter TV-Star, wenn er noch ein halbes Jahr ran muss? «Zu wissen, dass Zeit und Möglichkeiten beschränkt sind, beflügelt mich und mein Team – auch für die letzten 15 Sendungen», dann wischt sich Aeschbacher eine Träne weg.

Er wolle den Zuschauern zeigen, wie viele Menschen in unserem Land ihrem Leben trotz Schwierigkeiten einen Sinn geben. «Wir möchten aber auch Künstlern Raum schenken und beweisen, wie kreativ unser Land und gerade auch junge Menschen sind.»

Generell wolle er an der Oberfläche kratzen und «einen Blick hinter die Fassade des Erfolgs werfen». Morgen sei sicher Thomas Zurbuchen, der Forschungschef der Nasa, ein Highlight. «Dieser Predigersohn aus Heiligenschwendi, der wohl am wichtigsten Schalthebel zur Erforschung unseres Universums steht.»

Noch 60 spannende Gäste 

Bis zum Jahreswechsel freue er sich auf ein Wiedersehen mit Bastian Baker, mit Lo und Leduc, die er – wie viele andere Künstler –  am Anfang ihrer Karriere in der Talkshow hatte. «Mit 60 Gästen darf ich mich noch unterhalten und mein Wissen erweitern. Den Papst werde ich wohl nicht mehr interviewen können.

Aber ich hoffe, es gibt wieder Situationen wie vor Jahrzehnten, als mir in einem Gespräch mit Klaus Kinski alles aus dem Ruder lief», erinnert sich Aeschbi. «Oder mit der streitbaren Jutta Ranke-Heinemann, die mir mit ihren pointierten Äusserungen zur Kirche damals in einer Folge von «grell-pastell» ein Bundesgerichtsurteil bescherte, das mir jede Kompetenz im Moderieren absprach.»

Kein lauter Abgang

Mit dem Aus von «Aeschbacher» gehe für ihn persönlich «etwas Grosses» verloren. «Es ist nicht die Präsenz am Bildschirm, die mir fehlen wird. Die hat mich höchstens vor 30 Jahren fasziniert», sagt er. «Heute, im Zeitalter der Instant-Berühmtheit jedes Bachelors und jeder Influenzerin ist diese vermeintliche Prominenz eher eine peinliche Nebenerscheinung. Mir wird die Möglichkeit fehlen, dank unseres Fernsehprogramms Menschen kennenzulernen, die mein eigenes Dasein inspirieren.»

Es stehe kein lauter Abgang bevor, sondern bloss ein Dankeschön. «An all die Menschen, die uns zugehört haben.»

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