So ist eine Kreuzfahrt während Corona
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Aargauer Influencer Dario:So ist eine Kreuzfahrt während Corona

Aargauer Schiff-fluencer Dario Cremona erzählt
So ist eine Kreuzfahrt während Corona

Mit Fotos seiner Kreuzfahrten hat sich der Aargauer Dario Cremona eine treue Instagram-Fangemeinde aufgebaut. Nun erzählt er, wie sich die Hygiene-Regeln an Bord durch Corona verändert haben.
Publiziert: 10.08.2020 um 00:47 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2020 um 20:08 Uhr
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Der Aargauer Dario Cremona war auf dem Tui-Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 2» bei der ersten Fahrt unter Covid-19-Sicherheitsmassnahmen mit an Bord.
Foto: Dario Cremona
Franziska Pahle

Monatelang stand die Kreuzfahrtbranche wegen Corona still. Nun gehts langsam wieder zurück aufs Meer – mit strengen Hygiene-Massnahmen und Fiebermessen vorm Zmorge. «Alle wussten worauf sie sich einlassen», so Dario Cremona (20) zu BLICK. Er war mit dem Tui-Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 2» bei der ersten Fahrt unter Covid-19-Sicherheitsmassnahmen mit an Bord. Der Influencer aus dem Aargau teilt auf seinem Instagram-Account «Cruiseexperience» seine Leidenschaft für Kreuzfahrtschiffe mit seinen rund 27'000 Followern. Für Cremona war klar: «Bei dieser Fahrt muss ich mit dabei sein und habe sofort eine Kabine gebucht. Ausserdem war ich neugierig, wie so eine Reise aussehen würde und wie sich die Passagiere verhalten.»

Statt knapp 3000 Passagieren waren bei der kurzen Rundfahrt ab Hamburg und zurück ohne Landgang lediglich 1500 Gäste an Bord. Aktuell werden nur Kabinen mit Aussenbalkon vergeben, um die Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Das Schiff war auf der Nordsee unterwegs – Landgänge gab es keine. Schon vorab bekamen die Gäste ein Zeitfenster für ihren Check-In, mussten einen Gesundheitsbogen ausfüllen und einen Mindestabstand von 1,50 Meter halten. Und auch auf dem Schiff gab es umfangreiche Regeln. «Jeden Tag gab es Körpertemperatur-Screenings vor dem Zmorge», erzählt der Aargauer. Auch am Buffet durften sich die Gäste nicht mehr selbst bedienen, sondern bekamen das Essen von der Crew geschöpft. «Für jedes Salatblatt, jede Beilage oder jedes Stück Fleisch bekam man einen separaten Teller. Ich bin dann lieber ins Restaurant gegangen.»

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Insgesamt habe der 20-Jährige die Stimmung an Bord als sehr entspannt empfunden. Auch wenn nicht überall Maskenpflicht galt, haben sich die Passagiere laut Cremonas vorbildlich verhalten und sogar am Pooldeck eine Maske getragen. Er habe sich sehr sicher gefühlt. «Ich habe zwar keine Angst, aber grossen Respekt vor dem Virus.»

Die Gäste hatten Tränen in den Augen

Besonders emotional sei für den Kreuzfahrt-Fan die Abfahrt nach fünf Monaten Pause gewesen. «Am Hafen wurde das Lied ‹Grosse Freiheit› von Unheilig gespielt. Ich habe Leute gesehen, die Tränen in den Augen hatten.» Und weiter: «Die anderen Gäste haben mir gesagt, sie wollten nach dem Lockdown einfach weg und zurück aufs Meer, das Schiff und die Angebote geniessen.»

Doch warum interessiert sich ausgerechnet ein 20-Jähriger für Kreuzfahrt-Ferien? Cremonas lacht und erzählt: «Mein Mami hat vor zehn Jahren zu ihrem 40. Geburi einen Reisegutschein für einen Wellnessurlaub bekommen. Sie wollte die Familie aber nicht zu Hause lassen und hat sich darum für eine Kreuzfahrt für uns alle entschieden – inklusive Wellness. Und so sind meine Eltern, meine Schwester und ich zu unserer ersten Kreuzfahrt gekommen. Ich war emotional so überwältigt von diesem riesigen Schiff – also haben wir im Folgejahr wieder eine Kreuzfahrt gebucht.» Inzwischen hat der Influencer schon rund 30 Kreuzfahrten gemacht. «So eine Reise bietet alles und ich kämpfe gegen das Klischee, dass eine Kreuzfahrt nur etwas für alte Leute ist.» Auf dem Schiff könne er mehr erleben, als in einem normalen Strand-Hotel. «Ausserdem bringt eine Kreuzfahrt die Generationen zusammen.»

Der Influencer betreibt seinen Kreuzfahrt-Blog mit Herzblut

2015 fing Cremona damit an, seine Bilder auf Instagram zu posten. Ein halbes Jahr später habe er bereits 5000 Follower gehabt. Auch einen eigenen Blog betreibt der Influencer mittlerweile. Sein Hobby hat er zum Beruf gemacht: Cremona arbeitet seit zwei Jahren als Kreuzfahrt-Spezialist bei einem Reiseveranstalter. Sein Social-Media-Auftritt sei immer noch sein Hobby, «mein Baby, das ich mit Herzblut betreibe» und in das er täglich zwei bis vier Stunden Arbeit steckt.

Die aktuelle Kreuzfahrt fand Cremona, trotz der Sicherheitsregelungen sehr entspannend. Zeitweise hatte man das Gefühl, das Schiff für sich alleine zu haben. «Für mich persönlich könnte es zukünftig erst einmal so weitergehen.»

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