8 Küchenchefs in 3 Jahren
Der Albtraum von Hans Schenker und Isabelle von Siebenthal

Schauspieler Hans Schenker und Isabelle von Siebenthal erzählen von ihrem Albtraum. Jahrelang suchten sie nach einem kompetenten Küchenchef. «Es ist unglaublich, was sich in der Gastrobranche alles tummelt», erzählt Schenker.
Publiziert: 23.08.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:29 Uhr
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Mit Chefkoch Nummer acht, Christoph Gilgen (M.), sind Hans Schenker und Isabelle von Siebenthal endlich zufrieden.
Foto: Eric Bachmann, Karl-Heinz Hug
Von Tom Wyss

Zu viele Köche verderben den Brei! In der Schoggisoap «Lüthi und Blanc» spielten sich Hans Schenker (62) und Isabelle von Siebenthal (56) in die Herzen der TV-Zuschauer. Als Neu-Wirte sind die Erfahrungen der beiden Schauspieler dagegen eher bitter als süss. Seit drei Jahren führt das Paar das Restaurant Wildhorn in Lauenen BE – und erlebte mit seinen Chefköchen einen Albtraum. «Es ist unglaublich, was sich in der Gastrobranche alles tummelt», so Schenker rückblickend. «So viel Inkompetenz und rührendes Versagen habe ich noch nirgends sonst gesehen.»

Es seien Köche darunter gewesen, «die Ausgaben und Einnahmen verwechselten, astronomische Überstunden anhäuften». Oder solche, «die ohne Drogen keinen Kochlöffel in die Hand nehmen konnten», so Schenkers Horror-Bilanz. «Ein deutscher Koch wusste nicht mal, was eine Rösti ist. Selbst nach drei Monaten konnte er sie nicht richtig zubereiten.»

Sie seien als Quereinsteiger natürlich auch naiv gewesen, hätten viele Fehler gemacht, räumt er ein. «Wir wollten coole Chefs sein, die ihren Angestellten auf Augenhöhe begegnen. Doch das war ein Irrtum. Wir waren zu vertrauensseelig und gutmütig. Ohne hartes Durchgreifen machten die Köche, was sie wollten, belogen und betrogen uns.» Es habe in dieser Zeit immer wieder Momente gegeben, wo sie am liebsten alles hingeschmissen hätten, fügt Isabelle von Siebenthal an. «Doch wir haben längst zu viel Geld in unser Restaurant gebuttert, um einfach aufzugeben», sagt sie.

«Deshalb wagen wir nun einen Neuanfang.» Mit Koch Nummer acht soll im Wildhorn künftig nichts mehr anbrennen, «weder in der Pfanne noch zwischenmenschlich», so Schenker. «Wir haben mit Christoph Gilgen den Koch gefunden, den wir suchten: Er sorgt für ein gutes Betriebsklima und hat Kompetenz – Qualitäten, wie wir sie uns immer vorgestellt haben. Er ist für uns wie ein Sechser im Lotto.» Sie schrieben schwarze Zahlen und hätten wieder Spass als Gastgeber, so Schenker. «Das ist das Wichtigste.»

Den Küchen-Albtraum will er jetzt in einem Roman verarbeiten. «Nur so kann ich damit abschliessen.» Er sei froh, mittlerweile wieder beruhigt seinen Schauspiel-Engagements nachgehen zu können. Derzeit probt Schenker in Zürich das Stück «Der schwarze Hecht». «Darin gibt es fürs Publikum viel zu lachen», sagt er. So, wie er es auch endlich in seiner Beiz wieder tun kann.

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