Er habe die leicht vergilbte Karte mit abgebildetem Blumenstrauss am Montag in seiner Post gehabt, sagte der Sohn des verstorbenen Empfängers am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda und bestätige Informationen des «Bote der Urschweiz».
Die Karte sei gut erhalten, nur die altertümliche Handschrift habe ihn erstaunt, sagte der Sohn. Als er das Datum auf der Karte gesehen habe, sei der Fall aber klar gewesen. Die Postkarte datiert vom 16. Dezember 1965. Es handelt sich um Korrespondenz von einem Tal- zu einem Bergbauern. Beide sind inzwischen verstorben.
In dem Schreiben kündigte der Bekannte dem Bergbauern an, im folgenden Sommer vier Jungtiere auf die Alp bringen zu wollen. Zudem wünschte er dem Empfänger «gnadenreiche Weihnacht» und ein gutes neues Jahr.
Die lange Zustelldauer ist für die Post ein Rätsel. Vielleicht sei die Karte bei der Verarbeitung hinter oder unter ein Möbel gerutscht, spekulierte ein Post-Sprecher gegenüber dem «Boten der Urschweiz». Grundsätzlich würden alle Sendungen ausgeliefert. Die Post stellt heute täglich 10 bis 15 Millionen Briefsendungen zu.
Die Karte war mit einer 10-Rappen-Marke frankiert. Weil dies gemäss den heutigen Bestimmungen zu wenig ist, erhielt der Empfänger eine Aufforderung, 90 Rappen nachzuzahlen. Sein Sohn fügte schmunzelnd an: «Vielleicht lasse ich mir mit der Zahlung auch 50 Jahre Zeit.»