Wer braucht noch eine extravagante Verkleidung für eine Kostümparty oder für die Fasnacht? Die Gelegenheit ist günstig: Das Zürcher Opernhaus verkauft am Samstag seine Kostüme aus Aufführungen, die aus dem Programm gestrichen wurden.
Zum Beispiel bunte Harlekine für 80 Franken aus der «Lady Macbeth»-Inszenierung von Opern-Chef Andreas Homoki (57), der viel Wert auf die Kleider seiner Darsteller legt. «Kostüme sind sehr wichtig, erst sie erwecken die Figuren zum Leben», sagt Homoki.
Prinzessinnen-Kleider für wenig Geld
Darum seien Opernkostüme auch nicht billige, zusammengeschneiderte Teile, sondern sorgfältig gearbeitete Massanfertigungen, die gut als Hausdress dienen können, wie der weisse Seidenkimono der Madama Butterfly oder der bunte Mantel des Bartolo im «Barbiere di Siviglia» für je 50 Franken.
Viele der Bühnen-Kostüme sind problemlos für spezielle Anlässe tragbar, aus Samt, Brokat und Glitzer-Pailletten – Prinzessinnen-Kleider für wenig Geld, die meisten sind für weniger als 200 Franken zu haben, viele kosten sogar weniger als 100 Franken. Was man dafür bekommt: eine spezielle Garderobe aus edlen, schweren Stoffen.
Massgeschneidert, aber änderungsfreundlich
Die Stücke sind zwar alle auf Mass der Sängerinnen und Sänger geschneidert worden, sie sind aber «sehr änderungsfreundlich», wie Opern-Kostümdirektorin Verena Giesbert sagt: «Es hat immer genügend vorigen Stoff bei den Nähten, und weil die Kostüme kein Futter haben, lassen sich die Teile ganz einfach anpassen.» Das hilft vor allem bei Teilen, die den derzeitigen Modetrend voll treffen, wie die weissen und rosafarbenen Flokati-Umhänge des «Aida»-Chors.
Wer es gerne ein bisschen extravaganter hat, findet im Opernhaus-Fundus auch Kostüme aus dem «Gespenst von Canterville» – die kopflose Variante für 190 Franken, jene mit Kopf für 160 Franken – oder 14 Soldaten-Rüstungen mit Goldpailletten aus «King Arthur» für 85 Franken pro Stück.