Beim Schweizer Filmpreis wurde die Zürcherin Luna Wedler (19) diesen März als beste Hauptdarstellerin für «Blue My Mind» ausgezeichnet. Mit der Hauptrolle in «Das schönste Mädchen der Welt» (Schweizer Premiere am 6. September) folgt nun der nächste Karriereschritt. Wedler spielt die Schülerin Roxy, die auf einer Klassenfahrt nach Berlin mehreren Jungs den Kopf verdreht. Allen voran Cyril, der unter seiner grossen Nase leidet.
«Roxy ist eine spezielle Frauenfigur», sagt Wedler, die privat glücklich liiert ist. «Sie ist einfach sie selbst, macht, worauf sie Bock hat und akzeptiert jeden in seiner persönlichen Art. Sie hat aber auch eine Verletzlichkeit, die im Film sichtbar wird.»
Rap statt Vers
Der Stoff ist eine Adaption des Versdramas «Cyrano de Bergerac» von 1897 und wurde bereits mehrfach verfilmt, 1987 mit Steve Martin (73) und 1990 mit Gérard Depardieu (69). Statt epischen Liebesgedichten wie im Original schreibt Cyrano (Cyril) seiner Angebeteten (Roxy) jetzt aber Raptexte.
Angst, der Film könnte bei Leuten über 30 deshalb nicht funktionieren, hat Wedler nicht. «Der Stoff ist ja eigentlich alterslos: Mit sich selbst und seinem Körper und dessen Macken klarkommen, das beschäftigt jeden.» Ausserdem seien Testscreenings gemacht worden, auch bei älteren Jahrgängen. «Das Feedback war überall höchst positiv.»
Wedler – ihr Vater ist Deutscher, ihre Mutter Schweizerin – dreht schon im September wieder in Deutschland, diesmal die Biografie-Verfilmung «Dem Horizont so nah». Und im Oktober schliesst sie die European Film Actor School in Zürich ab.