Nicht mal ein Mann wie George Clooney (54) würde sie beim ersten Date ins Bett kriegen. Isabella Schmid erzählt, warum ein Mann mit Geduld und Hartnäckigkeit attraktiver ist, und wie sich Liebe und Sex mit den Jahren verändern. In der Liebeskomödie «Mondscheintarif» wartet sie nach dem besten Sex ihres Lebens vergebens auf einen Rückruf ihres Traummanns. Privat ist sie mit ihm glücklich liiert.
BLICK: Wann ist Sex gut?
Isabella Schmid: Heutzutage gibt es viel zu viele Ideen über guten Sex. Aber hohe Ansprüche machen alles verkrampft. Meine Grossmutter hatte bestimmt noch keine solchen Sorgen. Wichtig ist, dass man sich selber sein kann, sich entspannt und keine zu grossen Erwartungen hat.
Und wann ist Sex schlecht?
Keine Ahnung, meiner ist immer gut (lacht). Aber im Ernst, man merkt ja schon beim Küssen, was bevorsteht. Ich habe das einmal erlebt, als ich noch viel jünger war. Der Typ war verkrampft und hatte keine Ahnung, wie man eine Frau anfasst. Da war ich schnell weg.
Wie haben Sie sich aus dem Staub gemacht?
Mit einer Ausrede, ich bin da nicht so direkt. Ich will ja niemanden verunsichern, sonst küsst der Arme nächstes Mal noch schlechter. Ich möchte von einem Mann auch nicht zu hören bekommen, dass ich schlecht küsse.
Was ist mit Sex beim ersten Date?
Da gibt es keine Regeln, das muss man für sich selber entscheiden. Auch wenn ich nicht so aussehe, ich bin da sehr zurückhaltend. Beim ersten Date würde mich auch George Clooney nicht ins Bett kriegen. Da muss einer schon länger dranbleiben. Das Erobern ist Sache der Männer. Wenn sich ein Mann Mühe gibt und etwas Geduld hat, macht ihn das viel attraktiver.
Was ist mit Liebhabern?
Ich bin total liebhaberfrei. Sex gibts bei mir nur in der Beziehung. Ein Kuss auf der Bühne ist für mich aufregend genug. Dort darf ich schöne Männer ohne weitere Konsequenzen küssen. Bei meinem letzten Stück in Bonn habe ich ständig geküsst.
Haben Sie sich auf der Bühne oder im Film auch schon verliebt?
Nein. Bei einem Dreh stehen vierzig Leute drumherum und schauen zu. Das ist nicht gerade romantisch. Letztendlich ist es ein Job, auch wenn eine gewisse Aufregung drin liegt.
Wie gehen Sie mit dem Klischee der sexy Blondine um?
Früher habe ich eher versucht, mich zu verstecken. Mit viel Busen kann auch ein Rollkragenpulli provokativ wirken. Heute bin ich selbstbewusster und stehe zu meinen Kurven. Aber die Kombination blond und Busen ruft Reaktionen hervor – vor allem bei Frauen!
Wie reagieren die?
Es gibt immer wieder Frauen, die mit ihren Blicken Pfeile auf mich schiessen. Die muss ich zuerst für mich gewinnen und beruhigen, dass ich nichts Böses will – oder ihnen gar den Mann ausspannen könnte. Das ist schon etwas schräg.
Sie sind Mitte vierzig, wie fühlen Sie sich in Ihrem Körper?
Ich bin ganz darin angekommen. Früher waren da mehr Unsicherheiten, etwa das Gefühl, ein paar Kilo zu schwer zu sein. Seit ich vierzig bin, habe ich das verloren. Ich weiss, wer ich bin und wie ich wirke. Dadurch wird man als Frau auch ernster genommen.
Wie verändert sich das Liebesleben, wenn man älter wird?
Die Verliebtheit bleibt gleich, egal ob man 20, 40 oder 60 ist. Beim Date ist man aufgeregt wie ein Teenie und weiss nicht, was anziehen. In einer längeren Beziehung wird die Liebe auch zur Herausforderung. Im besten Fall mündet sie in Vertrautheit und eine tiefe Freundschaft. Sex spielt sich dann eher im Hintergrund ab, muss nicht immer sein. Viele glauben, als Liebesbeweis brauche es fünfmal die Woche Sex. Das setzt dich unter Druck. Ich mache beim Sex keine Striche in den Kalender.