Der 8. September 2022 wird vielen für immer in Erinnerung bleiben. Jener Tag, an dem sich die Meldung vom Tod von Queen Elizabeth II. (†96) rasend schnell in der ganzen Welt verbreitete. Für die meisten war sie schlicht die am längsten regierende Monarchin Grossbritanniens. Für die Familienangehörigen aber war Elizabeth II. viel mehr als eine öffentliche Person – sie war Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter.
Heute jährt sich der Todestag der Queen zum ersten Mal. Und während unsereins vielleicht zwischendurch einmal kurz zurückdenkt, wie und wo man die Todesnachricht zuerst gehört hat, stehen für König Charles III. (76), Prinz William (41) oder Prinzessin Charlotte (8) wohl tiefergehende Erinnerungen im Zentrum.
Darüber, wie genau die Royal Family den Todestag verbringt, ist nur wenig bekannt. Vermutet wird, dass König Charles und Königin Camilla (76) auf einen öffentlichen Auftritt verzichten und einfach auf Schloss Balmoral bleiben – dort, wo sie zurzeit ihre Sommerferien verbringen und wo die Queen am 8. September 2022 auch starb. Prinz William und Prinzessin Catherine (41) hingegen werden gemäss «The Mirror» für einen Besuch in der Kathedrale von St. Davids im Süden von Wales erwartet. Eine öffentliche Ansprache ist jedoch nicht geplant.
George, Charlotte und Louis mit ihrer «Gan-Gan»
Unklar ist, ob auch die Kinder von Prinz William und Prinzessin Catherine dabei sein werden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Prinz George (10), Prinzessin Charlotte und Prinz Louis (5) nicht öffentlich gedenken werden. Auch, weil ihr Schulalltag erst vor kurzem wieder gestartet ist. Das heisst aber nicht, dass die Ur-Enkelkinder der Queen nicht an ihre «Gan-Gan» denken werden an diesem besonderen Tag. Dabei gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, mit Kindern geliebte Personen in Erinnerung zu behalten.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Blick+ Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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Erinnerungskiste oder -buch
«Rituale können beim Abschiednehmen und beim Umgang mit negativen Gefühlen helfen», schreibt «Pro Juventute» auf ihrer Website. Eines der Abschiedsrituale kann dabei ein Erinnerungsbuch oder eine Erinnerungskiste sein, gefüllt mit Erinnerungsstücken oder Lieblingserinnerungen. Der Todestag kann eine gute Gelegenheit sein, um diese Kiste zusammen mit den Kindern wieder zu öffnen oder im Buch zu blättern und über das Grossmami oder den Ur-Opa zu sprechen und sich über die schönsten Erinnerungen zu freuen.
Lieblingskuchen
Manche Erinnerungen kann man aber auch direkt aufleben lassen. Denn nicht selten sind es kleine Dinge aus dem Alltag, die man mit Freunden und Familie verbindet: Der feine Kuchen, den Opa immer gebacken hat, die Glace, die es bei der Tante immer gab, der Song, zu dem man mit Papa immer lauthals mitgesungen hat. Wieso also am Todestag nicht gemeinsamem Backen oder Kochen und mit der passenden Musik Erinnerungen aufleben lassen?
Lieblingsort
Auch Orte oder Rituale können besonders mit den Liebsten verknüpft sein: Ein Spaziergang, den die Enkelkinder immer mit Oma und Opa gemacht haben, die Sitzbank, auf der die Ur-Grossmutter immer gesessen ist, das Schwimmbad, das man immer mit dem Gotti besucht hat. Wieso nicht einen Ausflug planen für den Todestag? Natürlich kann dieser Ausflug auch auf den Friedhof führen. Ein Friedhofsbesuch ist so oder so eine gute Gelegenheit, mit Kindern über den Tod zu sprechen – ein Thema, das man als Eltern nicht umgehen sollte.
Basteln
Wer möchte, kann mit den Kindern auch etwas basteln für auf das Grab. Das kann ein Stein sein, den man zusammen gestaltet, ein Blumenstrauss, den man gemeinsam zusammenstellt, oder eine schöne Zeichnung. Natürlich braucht es zum Überreichen des Geschenks nicht unbedingt einen Friedhof. Vielleicht lässt sich ein gezeichneter Brief auch per Flaschenpost verschicken oder mit dem Ballon in den Himmel senden. Oder aber man gestaltet eine Kerze, für auf das Grab oder einfach für zu Hause. Das Anzünden einer Kerze zum Todestag gehört zu den am häufigsten Erinnerungsritualen. Allenfalls hat man sogar bereits nach dem Tod von Angehörigen mit den Kindern eine Kerze schön verziert und nimmt diese nun jedes Jahr zur Erinnerung hervor, um sie für einen kurzen Moment anzuzünden.
Fotos
Das Foto ist zwar der Erinnerungsklassiker schlechthin – das macht es aber keineswegs schlechter. Im Gegenteil: Während viele Rituale oft nur einmal jährlich durchgeführt werden, kann ein schönes Foto das ganze Jahr hindurch für Erinnerungen sorgen. Das muss auch kein Altar sein. Vielmehr dürfen Bilder von Angehörigen, die nicht mehr leben, ganz selbstverständlich an der Bilderwand neben den Bildern aller anderen Freunde und Familienmitglieder zu finden sein. So werden nicht nur sie, sondern auch der Tod ein ganz normaler Bestandteil des Lebens, ob am Todestag oder an allen anderen Tagen des Jahres.
Allgemein ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass Kinder ihre Trauer ganz unterschiedlich ausdrücken. Manche sprechen von sich aus immer wieder Erinnerungen an oder haben Fragen rund um den Tod, für andere ist es scheinbar kein Thema. Gemäss Pro Juventute ist es beim Gespräch mit Kindern über den Tod wichtig, dass man sie nicht zum Reden zwingt, aber jederzeit ein Gespräch ermöglicht. Dabei können solche Erinnerungsrituale zum Todestag ein guter Anknüpfungspunkt sein, müssen aber nicht.