Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) wollen nach ihrem Royal-Rücktritt und dem Umzug nach Los Angeles mit der britischen Presse nichts mehr zu tun haben. Wie am Montag bekannt wurde, informierte das Paar die Boulevard-Blätter «The Sun», «Daily Mail», «Mirror» und «The Express» per Mail darüber, künftig nicht mehr mit ihnen kooperieren zu wollen.
Der Zeitpunkt dürfte kein Zufall sein: Am Freitag kommt es in London in Meghans Prozess gegen den Verleger der «Mail on Sunday», Associated Newspapers, erstmals zum Gerichtstermin. Die Herzogin verklagte die «Mail on Sunday», nachdem diese Ausschnitte aus einem privaten Brief von Meghan an ihren Vater Thomas Markle (75) druckte, den sie ihm im August 2018 schickte.
Vor Gericht sollen laut CNN Details wie private Nachrichten enthüllt werden: So bat Prinz Harry Meghans Vater laut Gerichtsunterlagen kurz vor der Royal-Hochzeit vergebens, nicht mit der Presse zu sprechen. Die Dokumente sollen zeigen, dass er Thomas Markle in mehreren SMS-Nachrichten darum bat, die er am 14. Mai 2018 – fünf Tage vor der Hochzeit auf Schloss Windsor – verschickte.
«Wenn du Meghan liebst, ruf mich bitte an»
«Tom, hier wieder Harry! Ich muss dringend mit dir sprechen. Du musst dich nicht entschuldigen, wir verstehen die Umstände. Aber an die Öffentlichkeit zu gehen, wird die Situation nur verschlimmern», schrieb Harry seinem Schwiegervater. «Wenn du Meghan liebst und es wieder gutmachen willst, ruf mich bitte an. Es gibt andere Optionen,als mit den Medien zu sprechen, die diese ganze Situation überhaupt geschaffen haben. Bitte ruf mich an, damit ich es dir erklären kann. Meg und ich sind nicht wütend, wir müssen nur mit dir sprechen. Danke.»
«Mail on Sunday» hatte nicht nur den privaten Brief von Meghan als ihren Vater abgedruckt, sondern veröffentlichte auch Markles Behauptungen, er habe sich «mehrfach» bei seiner Tochter gemeldet, um das Verhältnis wieder herzustellen. Meghans Anwälte wollen das Gegenteil beweisen – und geben an, dass der Nachrichten-Verlauf zwischen ihr und ihrem Vater vor Gericht gezeigt werde, um den «vollständigen Austausch» zwischen den beiden zu illustrieren, und nicht nur Markles «höchst zerstückelte Zusammenfassung» davon.
In einem weiteren SMS schreibt Prinz Harry: «Jede Äusserung zur Presse wird nach hinten losgehen, vertrau mir Tom. Nur wir können dir helfen – wie wir es seit Tag eins bereits versuchen.» Statt zu antworten, habe Thomas Markle laut Gerichtsakten ein Statement auf der Promi-Plattform «TMZ» veröffentlichen lassen, in der er bekannt gab, dass er nach einem Herzinfarkt ins Spital musste.
Harry und Meghan schickten Sicherheitsteam, um Thomas zu helfen
Einen Tag später, am 15. Mai, schrieb Meghan ihrem Vater: «Ich habe dich das ganze Wochenende versucht zu erreichen, aber du gehst nicht ans Telefon und antwortest nicht auf unsere Nachrichten. Ich mache mir grosse Sorgen um deine Gesundheit und Sicherheit und habe alles getan, um dich zu beschützen. Ich bin nicht sicher, was wir noch tun können, wenn du nicht antwortest… Brauchst du Hilfe? Können wir wieder ein Sicherheitsteam zu dir schicken? Es tut mir sehr Leid zu hören, dass du im Spital bist, aber bitte melde dich bei uns… In welchem Spital bist du?»
Zehn Minuten später informierte sie ihren Vater in einem weiteren SMS darüber, dass Prinz Harry ein Sicherheitsteam losschickte, um nach Markle zu sehen. Dies sei allerdings von ihm nicht akzeptiert worden. Lediglich am Morgen ihrer Hochzeit habe Markle versucht, Meghan per Telefon zu erreichen. Es blieb bei einem verpassten Anruf – er habe sich später nicht mehr versucht, bei seiner Tochter zu melden. (kad)