Christian von Dänemark (18) stand lange im Schatten seiner dänischen Adelsfamilie und interessierte sich wenig für das königliche Leben. Stattdessen drückte er die Schulbank und unterstützte seine Eltern nur selten bei öffentlichen Auftritten. Nachdem beim Thronwechsel am von vergangenem Sonntag die Regentschaft von seiner Grossmutter Margrethe von Dänemark (83) an seinen Vater Frederik von Dänemark (55) übertragen wurde, wird der Alltag des Prinzen auf den Kopf gestellt.
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Zu seinem 18. Geburtstag im Oktober vergangenen Jahres nahm Prinz Christian einen seiner ersten grossen Termine wahr. Er winkte vom Balkon des Schlosses und liess so die Öffentlichkeit an den Feierlichkeiten teilhaben. Im ganzen Land wurden an diesem besonderen Tag die Flaggen gehisst. Ein Zeichen für die Verbundenheit der Dänen mit ihrem zukünftigen Kronprinzen?
So könnte Prinz Christians neues Leben aussehen
Mit dem Thronwechsel wurde Prinz Christian am 14. Januar zum direkten Thronfolger. Diese Position in der königlichen Familie bringt auch Verpflichtungen mit sich, die eigentlich erst später geplant waren. So teilte der Palast noch im Sommer 2023 mit, dass die Priorität des Prinzen im kommenden Jahr auf seinem Abitur liege.
Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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Nun rufen die royalen Pflichten: Am Sonntag begleitete er seine Eltern in der Kutsche zum Schloss Christiansborg, wo Margrethe ihre Abdankungsurkunde unterzeichnete. Schwester Isabella (16) war nicht anwesend. Schon hier zeigt sich die neue Schlüsselrolle des 18-jährigen Prinzen.
Den Prinzen erwarten jetzt frühere Apanage-Pläne
Derzeit besucht Christian von Dänemark noch das Ordrup Gymnasium in Charlottenlund. Das letzte Schuljahr des Prinzen endet bereits im Sommer 2024, Pläne für seine weitere Ausbildung sind noch nicht bekannt.
Neben den Ausbildungsplänen rückt nun ein weiteres Thema in den Fokus der Öffentlichkeit: seine Apanage. Zuletzt hiess es, eine finanzielle Unterstützung sei erst für später angedacht. Erst mit 21 Jahren hätte Christian mit einer Apanage rechnen können. Mit dem vorgezogenen Thronwechsel könnte sich dies nun aber ändern. Der Königshausexperte Sebastian Olden-Jørgensen schätzt die zu erwartende Summe auf rund 1'206'727 Euro pro Jahr, berichtet «dana press».
Ausserdem erwartet Royal-Experte Lars Hovbakke Sørensen im Interview mit dem dänischen Magazin «Se og Hør», dass Christian nun «eine ganz andere prominente Stellung» und «viele offizielle Aufgaben» erhalten werde.
Kompromiss zwischen Ausbildung und königlichen Pflichten
Im Gegensatz zu diesen Einschätzungen hatte der Hof im vergangenen Sommer nur von «begrenzten» öffentlichen Auftritten gesprochen, die mit Christians Ausbildungssituation abgestimmt werden müssten. Sebastian Olden-Jørgensen geht im Gespräch mit «Ekstra Bladet» davon aus, dass Christian mit dem Thronwechsel nun «höchstwahrscheinlich viel zu tun haben wird». Es müsse aber ein Kompromiss zwischen Ausbildung und königlichen Pflichten gefunden werden.
Da sich Royals traditionell auch für soziale Zwecke engagieren, stelle sich auch die Frage, welchem Thema sich der künftige Kronprinz widmen wolle. Olden-Jørgensen sieht LGBTQ oder Klima als mögliche Themen.
Kann er seinen Vater als formelles Staatsoberhaupt vertreten?
Da Christian zuletzt mit Erreichen der Volljährigkeit in den Staatsrat aufgenommen wurde, wird nun vermutet, dass er als Thronfolger auch einen ständigen Sitz im Rat erhalten könnte. Laut des Experten würde dies unter anderem bedeuten, dass er einmal im Monat an den Sitzungen des Staatsrates teilnehmen müsste, erklärte er gegenüber «Ekstra Bladet».
Darüber hinaus könnte die Rolle des Thronfolgers eine weitere, besonders grosse Verpflichtung mit sich bringen: Er könnte als formelles Staatsoberhaupt eingesetzt werden, wenn sein Vater nicht im Lande ist oder aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nicht ausüben kann. Aber auch seine Mutter Mary (51), Prinzessin Benedikte (79) oder Prinz Joachim (54) kämen dafür infrage, wie «dana press» berichtet.
Olden-Jørgensen sieht die royale Zukunft von Prinz Christian positiv. Schon jetzt zeige er eine «viel spontanere und natürlichere Herangehensweise» als sein Vater damals. «Er kann sich in Szene setzen und wirkt überzeugend und entspannt. Frederik war das genaue Gegenteil», erklärt er. So steht dem Prinzen wohl eine rosige Zeit als Kronprinz bevor.