Sonderanfertigung aus Eiche und Blei
Sarg der Queen war seit Jahrzehnten fertig

Nach mehrtägiger Aufbahrung wird Queen Elizabeth II. zu Grabe getragen. Bestattet wird die britische Königin in einem Sarg, der schon lange vor ihrem Tod fertig war und einige Besonderheiten aufweist.
Publiziert: 19.09.2022 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2022 um 13:36 Uhr
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Der Sarg von Queen Elizabeth II. wurde mehrere Tage in London und einen Tag in Edinburgh aufgebahrt.
Foto: Getty Images

Queen Elizabeth II. (†96) wird elf Tage nach ihrem Tod in Windsor beigesetzt. Ihr Sarg war mehrere Tage aufgebahrt, zuerst in Edinburgh, dann in der Londoner Westminster Hall. Die letzte Ruhe findet die Monarchin in einer Spezialanfertigung, die mehrere Besonderheiten aufweist.

Der Sarg der Queen wurde nach Informationen der «Times» vor mindestens 32 Jahren aus englischer Eiche gefertigt. Dieses Holz wird mittlerweile immer seltener genutzt, die meisten Holzsärge sind aus amerikanischer Eiche.

Ausgekleidet ist der Sarg einer Tradition der Royals folgend mit Blei. Dies trägt dazu bei, den Leichnam nach seiner Beisetzung in einer Krypta länger zu erhalten, im Falle der Queen in der König-Georg-VI.-Gedächtniskapelle innerhalb der St. Georgskapelle auf Schloss Windsor.

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Luftdicht verschlossen mit Blei

Das Blei soll den Sarg luftdicht abschliessen, so dass auch keine Feuchtigkeit eindringen kann. Allerdings macht das Metall den Sarg deutlich schwerer. Acht Sargträger werden für ihn benötigt. Auch der Sarg von Prinz Philip, dem im April 2021 verstorbenen Ehemann der Queen, hat solch eine Bleiauskleidung.

Bestatter der königlichen Familie ist die Londoner Firma Leverton & Sons, allerdings erst seit 1991. Der Sarg für die Queen war damals schon fertig. Das Unternehmen weiss nach eigenen Angaben nicht, wer ihn gefertigt hat.

Letzte Reise der Queen begann letzten Sonntag

Der Sarg hat einen extra stabilen Deckel, denn während der Aufbahrung und der Trauerfeier liegen Königskrone, Zepter und Reichsapfel darauf. Die Messinggriffe des Sarges wurden eigens für königliche Särge von einer Firma in Birmingham entworfen. «Das ist nicht etwas, das man an einem Tag machen kann», betonte Andrew Leverton, der das vom Königshaus beauftragte Bestattungsunternehmen leitet.

Die Öffentlichkeit bekam den Sarg der Queen zum ersten Mal am Sonntag vergangener Woche zu sehen. Geschmückt war er mit der schottischen königlichen Standarte und einem Kranz aus weissem Heidekraut, Dahlien und Wicken aus den Gärten von Schloss Balmoral, in dem Elizabeth II. am 8. September im Alter von 96 Jahren gestorben war.

Beisetzung an der Seite des Sarges von Prinz Philip

Nach seiner Aufbahrung im Holyrood-Palast in der schottischen Hauptstadt Edinburgh wurde der Sarg am vergangenen Montag von einem verglasten Leichenwagen in einer Prozession mit König Charles III. (73) und anderen Mitgliedern des Königshauses in die St. Giles-Kathedrale gebracht.

Eine Maschine der Royal Air Force brachte den Sarg schliesslich am Dienstag von Schottland nach London, wo er am Mittwoch für die Zeit bis zur Trauerfeier feierlich in Westminster Hall aufgebahrt wurde. Unzählige Menschen defilierten am Sarg vorbei, um Abschied von der britischen Königin zu nehmen.

Nach der Trauerfeier in der Londoner Westminster Abbey am Montag werden ihre sterblichen Überreste nach Windsor gebracht. In der dortigen Schlosskapelle wird der Sarg am Montagabend neben dem von Prinz Philip seinen Platz bekommen. (AFP/imh)


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