Wer an britische Paläste denkt, hat meistens den prunkvollen Buckingham Palast in London vor Augen – andere stellen sich vielleicht das feudale Schloss Windsor vor. Die königlichen Residenzen umfassen aber weit mehr als die beiden Prachtbauten. Insgesamt 21 Schlösser und Herrenhäuser nutzen die Windsors. Queen Elizabeth II. (†96) starb am 8. September auf Schloss Balmoral in Schottland – hier verbrachte sie am liebsten den Sommer. Den Prachtbau hatte Königin Victoria (1819–1901) 1852 erworben und weiter vererbt. Ansonsten residierte die Queen auf Schloss Windsor in der britischen Grafschaft Berkshire – vor allem nach dem Tod ihres Mannes Prinz Philip (1921–2021).
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Nebst Balmoral und Windsor versammelte die Regentin ihre Familie jeweils zu Weihnachten in Sandringham House in der Grafschaft Norfolk. Das Anwesen hatte sie von ihrem Vater George VI. (1895–1952) geerbt. Im Privatbesitz der Königsfamilie befindet sich ausserdem Gatcombe Park – das Herrenhaus hatte die Monarchin 1975 für ihre Tochter Prinzessin Anne (72) erstanden. Hier wohnt sie mit ihrem zweiten Ehemann Timothy Laurence (67) auf insgesamt 300 Hektaren Land.
Der Crowne Estate
Gut zu wissen: Nicht alle der Bauten sind im klassischen Sinne Privateigentum der Royals – 18 davon gehören zum sogenannten Crown Estate (zu Deutsch: Krongut) wie beispielsweise auch die Kronjuwelen. Sie sind zwar im Besitz der britischen Krone, können aber nicht verkauft und somit zu Geld gemacht werden. Mögliche Einnahmen kommen immer dem Volk zugute – diese Praktik geht auf König George III. (1738–1820). Er trat damals all seine Privateigentümer an den Staat ab.
Für das britische Krongut arbeiten heute gut 500 Leute, 2020 nahmen alle zusammen insgesamt knapp Milliarden Franken durch die vielfältigen Ländereien ein. Inbegriffen ist hier übrigens auch der imposante Buckingham Palast in London mit seinen 775 Räumen, der offiziell dem Staat Grossbritannien gehört. (las)