Prinz Philip in Unfall verwickelt
0:38
Er bleibt unverletzt:Prinz Philip in Unfall verwickelt

Wie geht es Prinz Philip nach Crash wirklich?
Ärzte fürchten lebensgefährliche Hirnblutung

Prinz Philips Wagen ist in einem Ferienort der britischen Royals mit einem anderen Auto kollidiert. Der 97-Jährige konnte zwar unverletzt aus seinem umgekippten Land Rover geborgen werden, doch Ärzte fürchten trotzdem um das Leben des Prinzgemahl.
Publiziert: 18.01.2019 um 03:49 Uhr
|
Aktualisiert: 19.01.2019 um 12:46 Uhr
1/6
Prinz Philip (97) baute am Donnerstag einen Autounfall, nachdem er von der Sonne geblendet wurde.
Foto: Getty Images

Prinz Philip (97) könnte bei seinem Autounfall doch schwerer verletzt worden sein, als bisher angenommen. Obwohl er äusserlich nicht verletzt schien und bei Bewusstsein war, als er aus seinem Land Rover gezogen wurde, fürchten Ärzte um den Gatten von Queen Elisabeth II. (92). Der Grund: Philip könnte innere Verletzungen davon getragen haben - ihm drohe sogar eine lebensgefährliche Hirnblutung, berichtet die britische Zeitung «Mirror.»

«Für einen 97-Jährigen ist so ein Unfall keine Lappalie», sagt Dr. Nick Scriven, Präsident der britischen Gesellschaft für Akutmedizin im Interview mit dem Blatt. Auch wenn nach einer ersten ärztlichen Untersuchung entschieden worden sei, dass der Royal nicht ins Krankenhaus müsse, sei es in den folgenden 48 Stunden unerlässlich, Philip engmaschig zu kontrollieren. Symptome könnten nämlich auch erst mit Verzögerung auftreten, so der Experte.

Sein Zustand muss überwacht werden

«Es besteht das Risiko eines subduralen Hämatoms, einer Blutung zwischen harter Hirnhaut und dem Gehirn», erklärt Scriven weiter. «Das ist speziell bei Älteren eine Gefahr. Verhaltensänderungen, Kopfschmerzen, Erbrechen, Anfälle und Koma können die Folge sein.» Daher sei es jetzt besonders wichtig, den geistigen Zustand des Prinzen zu überwachen und zu kontrollieren, ob er sich seltsam verhält, verwirrt oder schläfrig ist.

Anwalt half Philip aus dem Auto

Prinz Philip wollte am Donnerstagnachmittag mit seinem Wagen in der Nähe des königlichen Landsitzes Sandringham (Grafschaft Norfolk, Ostengland) einbiegen, als er mit einem Kia, indem zwei Frauen und ein Baby sassen, kollidierte und auf die Seite kippte. 

Der Rechtsanwalt Roy Warne (75) fuhr mit seiner Frau Victoria (72) nach Hause, als der Crash passierte. Warne hielt sofort an und eilte zur Unfallstelle. «Ich lief zu dem anderen Auto - da war Rauch, als würde es gleich explodieren», erzählt er der britischen «Sun». «Das Baby lag auf dem Rücksitz und hat geschrien.» Nachdem er und ein anderer Helfer das Kind aus dem Wagen befreit hatten, lief er zum Land Rover. Dort entdeckte der Jurist «eine ältere Person», die «auf der Seite lag». Dass es sich um den Mann der Queen handelte, habe er nicht sofort realisiert.

«Ich hatte Blut an meinen Händen»

«Meine Beine! Wo soll ich meine Beine hinstellen?» soll der 97-Jährige als Erstes geschrien haben. Warne reagiert schnell und zieht den Prinzen durch das Schiebedach aus dem Auto. Der Verunfallte sei «schockiert und erschüttert» gewesen. «Ich schaute dann nach unten und hatte das Blut des Prinzen an meinen Händen. Alles, was ich denken konnte, war, Gott sei Dank war es nicht schlimmer», erzählt Warne.

Der Royal wurde von einem Arzt untersucht und durfte kurze Zeit später bereits nach Hause. Er soll die nächsten 48 Stunden dennoch unter Beobachtung bleiben. Das zehn Monate alte Kind blieb unversehrt. Die beiden Frauen wurden ins Spital gebracht – die eine hatte sich den Arm gebrochen und die anderen sich am Knie verletzt.

Gegenüber der Polizei soll der Prinz angegeben haben, unmittelbar vor dem Crash von der Sonne geblendet worden zu sein. Der Atemtest, dem sich der Prinz und die Fahrerin unterziehen mussten, fiel negativ aus.

Philip kutschierte schon Obama

Der Prinzgemahl ist bekannt dafür, gerne selbst am Steuer zu sitzen. So liess es sich der damals 94-Jährige 2016 auch nicht nehmen, den damaligen US-Präsidenten Barack Obama (57) und Gattin Michelle (55) selber nach Schloss Windsor zu kutschieren. Der Präsident und der Prinz nahmen damals auf den Vordersitzen des Range Rover Platz, die Queen und First Lady Michelle sassen hinten.

Die Queen und ihr Ehemann weilen seit Weihnachten traditionell in ihrem Landsitz in Sandringham. Der Unfall dürfte die Diskussion über das eigenhändige Autofahren der Königin und ihres Gemahlen wieder anheizen. Schon länger wird in England darüber debattiert, wie schlau es ist, dass Elisabeth und Philip in ihrem hohen Alter sich noch immer selber hinters Steuer setzen.

Seit 2017 im Ruhestand

Prinz Philip und Queen Elisabeth II sind seit 1947 verheiratet. Er hatte in den letzten Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Das Herz machte ihm zu schaffen, er musste an der Hand operiert werden, bekam vor einem Jahr auch ein neues Hüftgelenk und erkrankte mehrmals schon an Blasenentzündungen.

2017 ging Philip in den Ruhestand, nahm nur noch ganz selten an offiziellen Termine teil – so beispielsweise an der Hochzeit seines Enkels Harry (34) mit Meghan Markle (37) am 19. Mai 2018. Ansonsten zeigte er sich kaum mehr in der Öffentlichkeit. Künftig dürfte man ihm wohl noch weniger zu Gesicht bekommen. (brc)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?